Die Geschichte des Fliegerhorstes Langenlebarn von
1936 bis 2000
Kurzversion aus der
Dissertation von Herrn Dr.Mag. Hubert Prigl. Anmerkung: Das Hakenkreuz ist ein Symbol dieser Epoche und dient der historischen Korrektheit.
Teil XI
Der Aufbau der österreichischen Luftstreitkräfte in der 2. Republik
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Die Auswirkungen des gesteigerten Flugbetriebes auf den Klarstand der Hubschrauberschulstaffel in den Jahren 1960 und 1961
Vom 11. Jänner bis zum 2. September 1960 wurde der 5. Hubschrauberführergrundkurs abgehalten. Von den 15. Teilnehmern konnten 12 den Kurs positiv abschließen. Ab 1. Oktober 1960 wurde mit 18 Teilnehmern der 6. Hubschrauberführergrundkurs abgehalten. Am 14. April 1961 konnten 14 Teilnehmer den Kurs positiv abschließen. Der 7. Hubschrauberführergrundkurs wurde am 16. August 1961 mit zwölf Teilnehmern begonnen.
Zu Beginn der 60er Jahre trafen die ersten Hubschrauber vom Typ Bell H-13H am Fliegerhorst Langenlebarn ein. Durch diesen gesteigerten Flugbetrieb der Hubschrauberschulstaffel erreichten die ersten Hubschrauber vom Typ Agusta-Bell AB-47G2 die 1.200 Stundenmarke. Da in Österreich die technischen Einrichtungen zur Durchführung der Grundüberholung nicht vorhanden waren, mussten die Hubschrauber zur Durchführung der Grundüberholung ins Herstellerwerk nach Italien überstellt werden. Die Hubschrauber mit den Kennzeichen 3B-XA und 3B-XC wurden als erste zur Grundüberholung nach Italien überstellt. Der Hubschrauber mit dem Kennzeichen 3B-XG konnte nach einer Bruchlandung nicht mehr mit Mitteln der Fliegerwerft instandgesetzt werden und musste ebenfalls nach Italien transportiert werden. Insgesamt wurden im Jahr 1960 drei Hubschrauber vom Typ Agusta-Bell AB-47G2 bzw. Bell 47G2 mittels Bahntransport zur Durchführung einer Generalüberholung nach Italien überstellt. Nach Abschluss der Generalüberholung wurden die drei Hubschrauber wieder bei der Hubschrauberschulstaffel eingesetzt.
Die technischen Probleme an den Transporthubschraubern vom Typ Westland S-55, die erst im Jahr 1958 angekauft worden waren, führten dazu, dass sich das österreichische Bundesheer um ein Nachfolgemodel umschauen musste. Als Nachfolgemodell wurde der amerikanische Transporthubschrauber Bell 204 ausgewählt. Dieser Hubschrauber wurde von der italienischen Firma Agusta in Italien in Lizenz produziert und unter der Bezeichnung Agusta-Bell AB-204 angeboten. Die österreichische Regierung entschloss sich zum Ankauf von 24 Transporthub- schraubern dieses Typs. Neben der in Hörsching stationierten Transporthubschrauberstaffel sollte auch am Fliegerhorst Langenlebarn eine Transporthubschrauberstaffel aufgestellt werden.
Flugunfall am Mittwoch der 30. Mai 1962
Im Mai 1962 fand am Truppenübungsplatz Allentsteig im nördlichen Waldviertel eine Übung der IX. Panzergrenadierbrigade statt. Für den Kommandanten der IX. Panzergrenadierbrigade, Oberst Emil Spanocci, wurde zur besseren Beobachtung des Manöverablaufes ein leichter Beobachtungshubschrauber vom Typ Bell H-13 vom Fliegerhorst Langenlebarn auf den Truppenübungsplatz Allentsteig abkommandiert. Während des gesamten Manövers gab es keine Probleme mit dem Hubschrauber.
Am Mittwoch den 30. Mai 1962 endete gegen 13 Uhr das Manöver. Die Besatzung des Hubschraubers, Wachtmeister Schnedl und sein Bordtechniker, Zugführer Wilfried Hartwig, sollten noch an diesem Tag nach Langenlebarn zurückfliegen. Wachtmeister Schnedl und Zugführer Hartwig meldeten sich bei Oberst Spanocci ab und machten den Hubschrauber mit dem Kennzeichen 3B-HM zum Abflug bereit.
Nachdem der Hubschrauber über den Garagenbaracken des Truppenübungsplatzes eine Höhe von etwa 20 Metern erreicht hatte, fiel plötzlich der Motor aus. Der Hubschrauber fiel wie ein Stein zu Boden. Durch den Aufschlag am Boden wurde der Treibstofftank aufgerissen, und der auslaufende Treibstoff entzündete sich.
Die Rückholung des Vorstandes der Neurologischen Klinik Graz, Dr. Bertha mit einem Transporthubschrauber vom Typ Agusta-Bell AB-204 vom 24. bis zum 26. Dezember 1963
Am Abend des 23. Dezembers 1963 teilte der Generaltruppeninspektor dem Befehlshaber der Luftstreitkräfte mit, dass der bei einem Verkehrsunfall in Jugoslawien schwer verletzte Grazer Universitätsprofessor Prof. Dr. Bertha mit einem Transporthubschrauber des österreichischen Bundesheeres nach Österreich zu bringen sei. Durch das zu dieser Zeit herrschende extreme Schlechtwetter konnte der Krankentransport nur mit einem instrumentenflugtauglichen Hubschrauber vom Typ Agusta-Bell AB-204 durchgeführt werden.
Sofort nach Übermittlung des Befehls wurde eine dreiköpfige Hubschrauberbesatzung zusammengestellt. Kommandant des Hubschraubers wurde der Kommandant der Hubschraubergruppe 1, Oberst Gustav Hauck. Der Kommandant der Hubschrauberschulstaffel, Hauptmann Franz Gutjahr, wurde als zweiter Pilot eingeteilt. Als Bordmechaniker nahm der Werkmeister der Hubschrauberschulstaffel, Offizierstellvertreter Josef Eder, an diesem Flug teil.
Als Abflugtermin wurde der 24. Dezember 1963 festgelegt. Die Besatzung musste somit Weihnachten fern ihrer Familien feiern. Um 9 Uhr 30 startete die Besatzung mit dem Hubschrauber mit dem Kennzeichen 4D-BA, vom Fliegerhorst Langenlebarn. Nach einer Zwischenlandung in Graz erfolgte um 14 Uhr 17 der Weiterflug in Richtung Jugoslawien. Um 15 Uhr 14 landete der Hubschrauber in Zagreb. Der geplante Weiterflug nach Izola musste wegen des extremen Schlechtwetters verschoben werden. Erst am 26. Dezember konnte der Weiterflug erfolgen. Nachdem die Besatzung um 10 Uhr 45 in Zagreb gestartet war, erfolgte die Landung in Izola um 12 Uhr 25.
Der Rückflug nach Österreich erfolgte um 14 Uhr 20. Nach einer Zwischenlandung in Klagenfurt landete der Hubschrauber um 16 Uhr 10 in Graz. Der geplante Rückflug nach Langenlebarn musste wegen des herrschenden Schlechtwetters unterbleiben. Am 27. Dezember erfolgte um 12 Uhr 45 der „Start“ Richtung Langenlebarn mit der Eisenbahn vom Grazer Hauptbahnhof. Nach ihrer Ankunft am Wiener Südbahnhof wurde die Besatzung mit einem Heereskraftfahrzeug nach Langenlebarn gebracht. Um 18 Uhr traf die dreiköpfige Hubschrauberbesatzung wieder am Fliegerhorst Langenlebarn ein. Der in Graz zurückgebliebene Transporthubschrauber wurde in den nächsten Tagen nach Langenlebarn zurückgebracht. Dieser gefährliche Flug war nur möglich, da der Hubschrauber instrumentenflugtauglich war, und es sich bei der Besatzung um die besten Piloten und Techniker der Fliegertruppe handelte.
Die Ärzte in Graz konnten das Leben von Dr. Bertha aber nicht retten. Er verstarb an seinen schweren Verletzungen. Der Flugbetrieb der Hubschrauberschulstaffel im Jahr 1964
Einen Großeinsatz leisteten die Luftstreitkräfte im Zuge der Olympischen Winterspiele vom 29. Jänner bis zum 9. Februar 1964 in Innsbruck. Die Hubschrauberschulstaffel führte mit zwei neuen Transporthubschraubern vom Typ Agusta-Bell AB-204 Transportflüge durch.
Am 2. März 1964 begann der 1. Hubschrauberumschulungskurs für Piloten auf den neuen Transporthubschrauber vom Typ Agusta-Bell AB-204. Leiter der Umschulung war der Kommandant der Hubschrauberschulstaffel Hauptmann Gutjahr.
Zu Jahresende 1964 verfügte die Hubschrauberschulstaffel über folgende Hubschraubertypen: - Transporthubschrauber vom Typ Agusta-Bell AB-204 - Verbindungshubschrauber vom Typ Agusta-Bell AB-47G2 - Verbindungshubschrauber vom Typ Alouette Al-II - Verbindungshubschrauber vom Typ Bell 47G2 - Verbindungshubschrauber vom Typ Bell H-13H Der Einsatz der Hubschrauberschulstaffel bei der Hochwasserkatastrophe im Raum Lienz im Herbst 1965
Im Herbst 1965 ereigneten sich in Kärnten und Osttirol eine schwere Hochwasserkatastrophe. Diese Hochwasserkatastrophe bedeutete für die Hubschraubergruppe 1 einen Großeinsatz. Insgesamt wurden 570 Flugstunden absolviert.
Die Hubschrauberschulstaffel aus Langenlebarn wurden nach Lienz verlegt. Das Kommando über die neun Hubschrauberführer, neun Bordmechaniker und Warte hatte Hauptmann Gutjahr. Von den Besatzungen der Hubschrauberschulstaffel wurden insgesamt 163 Flugstunden absolviert. Von den Hubschrauberbesatzungen wurden neben Lasten auch Personen transportiert. Die große Anzahl an Flugstunden führte dazu, dass die Kontrollen und Wartungen anstiegen. An zwei Transporthubschraubern vom Typ Agusta-Bell AB-204 wurden Kontrollen unter feldmäßigen Bedingungen durchgeführt. Drei weitere Kontrollen wurden in der Fliegerwerft Langenlebarn durchgeführt.
Nach Abschluss des Einsatzes wurde die Hubschrauberschulstaffel wieder nach Langenlebarn verlegt. Für die Hubschrauberschulstaffel war dies der letzte Großeinsatz vor ihrer Auflösung Ende Jänner 1966. Das Manöver des österreichischen Bundesheeres im Herbst 1965 und die Teilnahme der Luftstreitkräfte
Im Herbst 1965 kam es in Niederösterreich zu einem großen Manöver. Die Luftstreitkräfte führten Versorgungs- und Beobachtungsflüge durch.
Eine besondere Aufgabe für die Hubschrauberstaffel in Langenlebarn waren sogenannte VIP-Flüge. Einer dieser Fluggäste im Herbst 1965 war der Marschall der Sowjetunion, Malinowski. Er besuchte auch den Fliegerhorst Langenlebarn. Pilot dieses Hubschraubers war der Kommandant der Hubschraubergruppe 1, Oberst Gustav Hauck.
Die Teilnahme von Flächenflugzeugen an Paraden und Flugtagen in den Jahren 1962 und 1963
Am Samstag den 16. und Sonntag den 17. Juni 1962 fand anlässlich des 50 Jahrjubiläums „Flugplatz Aspern“ auf dem Flugplatz Wien-Aspern ein Flugtag des österreichischen Aeroclubs statt. Einer der Programmpunkte war der geschlossene Fallschirmabsprung einer Gruppe der Wiener Neustädter Militärakademie. Zu diesem Zweck wurden zwei Transportflugzeuge vom Typ De Havilland of Canada DHC L-20 „Beaver“ vom Fliegerhorst Langenlebarn angefordert.
Am Donnerstag den 23. Mai 1963 fand auf der Wiener Ringstraße eine große Parade des österreichischen Bundesheeres statt. Dieser Parade, der viele Politiker , hohe österreichische Militärs und viele ausländische Militärattaches beiwohnten, wurde von Bundespräsident Dr. Schärf abgenommen.
An dieser Veranstaltung nahmen die Luftstreitkräfte mit 74 Luftfahrzeugen teil. Das Fliegertreffen bestand aus folgenden drei Teilen: - Hubschrauberformationen - Flächenflugzeugformationen - Düsenflugzeugformationen
Das Fliegertreffen war am Vortag auf und über dem Fliegerhorst Langenlebarn geprobt worden.
Die technischen Probleme mit dem Schleppflugzeug vom Typ Saab 17 im Jänner 1963
Im Jänner 1963 musste das am 23. August 1957 angekaufte Zielschleppflugzeug vom Typ Saab 17 außer Dienst gestellt werden. Das Flugzeug, das einen gelben Anstrich erhalten hatte, hatte sich seit seinem Ankauf als Schleppflugzeug beim alljährlichen FlA-Scharfschießen im Frühjahr und im Herbst besonders bewährt. Jedoch waren bereits im Jahr 1962 keine Ersatzteile mehr erhältlich. Auch hatte auslaufende Batteriesäure die Rumpfkonstruktion des Flugzeuges stark angegriffen. Als Ersatzflugzeug wurden in den folgenden Jahren Schleppflugzeuge der Typen Douglas A1 „Skyraider“ und Fairey Firefly MK I aus Schweden angemietet.
Der Absturz eines leichten Verbindungsflugzeuges vom Typ Cessna L-19 mit dem Kennzeichen 3A-CL am Dienstag den 23. April 1963
Am Dienstag den 23. April 1963 hatte die Besatzung Zugführer Erich Loisa und Leutnant Josef Dechant den Auftrag, mit einem Flugzeug vom Typ Cessna L-19 einen Übungsflug durchzuführen. Gegen 11 Uhr hob der Pilot Zugsführer Loisa das Flugzeug von der Startbahn des Fliegerhorstes Langenlebarn ab. Die Flugroute führte die Besatzung vom Fliegerhorst Langenlebarn nach Stetteldorf, Aigen, Neu-Aigen und wieder zurück Richtung Langenlebarn. Die Besatzung führte Tiefflugübungen durch. Gegen 11 Uhr 25 stürzte das Flugzeug knapp außerhalb der Ortschaft Neu-Aigen auf einem Feld ab. Vom Boden aus sahen mehrere Augenzeugen das sich anbahnende Flugzeugunglück. Nach dem Aufschlag am Boden rutschte das Flugzeug über ein Feld, dabei brach das Fahrwerk ab. Die Kanzel des Flugzeuges wurde aufgerissen und zerstört. Durch die Wucht des Aufschlages wurde die Tragflächenstrebe geknickt. Nachdem das Flugzeug zum Stillstehen gekommen war, sprangen, zur Verwunderung der Augenzeugen, die beiden Besatzungsmitglieder aus dem Flugzeugwrack. Eine erste gegenseitige Untersuchung, dass sich Leutnant Dechant am Kopf leicht verletzt, sonst aber den Absturz unverletzt überstanden hatte. Zugsführer Loisa überstand den Absturz gänzlich ohne Verletzungen. Eine erste Begutachtung des Schadens am Flugzeug hatte ergeben, dass der linke Flächentank aufgerissen war, und Treibstoff ausfloss.
Das schwer beschädigte Flugzeug vom Typ Cessna L-19 mit dem Kennzeichen 3A-CL, gut sichtbar ist die hängende Tragfläche
Während Zugführer Loisa beim abgestürzten Flugzeug blieb, machte sich Leutnant Dechant auf den Weg zum Gendarmerieposten Neu-Aigen. Leutnant Dechant wurde von einem Autofahrer, der den Absturz beobachtet hatte, nach Neu-Aigen gebracht. Da der Gendarmerieposten aber geschlossen war, verständigte Leutnant Dechant von der Post aus telefonisch den Fliegerhorst Langenlebarn. Vom Fliegerhorst wurde eine Wachabteilung zur Bewachung des Flugzeuges abgestellt.
Die Unfallkommission unter der Leitung von Major Heiböck und Major Rauchegger traf am frühen Nachmittag an der Unfallstelle ein. Nach einer Begutachtung der Absturzstelle wurde klar, welches Glück die beiden Piloten gehabt hatten. Nur wenige Meter von der Absturzstelle entfernt, war eine größere Baumgruppe. Das Flugzeug wurde bei diesem Absturz so schwer beschädigt, dass es ausgeschieden werden musste.
An der Unfallstelle konnte aber keinem der sechs Insassen mehr geholfen werden, das Flugzeug brannte völlig aus.
konnten nur noch tot geborgen werden.
Die Unfallkommission konnte keinen eindeutigen Unfallgrund feststellen. Ein möglicher Absturzgrund könnte gewesen sein, dass die Flugzeuge aus Platzgründen im Freien, in der sogenannten „Laternterlgarage“ standen, da in der einzigen Halle kein Platz für die Maschinen war, und dadurch Materialermüdung eingetreten sein könnte.
starben bei diesem Absturz.
Der Kommandant der Fallschirmspringer, der sich in einer anderen Maschine des Verbandes befand, sah den Absturz und sagte den geplanten Absprung der anderen Fallschirmspringer ab. Die der restlichen Flugzeuge flogen nach Wiener Neustadt zurück. Wenige Minuten nach dem Absturz gelangten einige Arbeiter an die Unfallstelle, es bot sich ihnen ein Bild des Grauens, die Insassen waren in der Maschine eingeklemmt, Körperteile ragten aus dem Wrack.
Die Insassen des Flugzeuges gaben aber keine Lebenszeichen mehr von sich. Die eintreffenden Militärärzte konnten nur mehr den Tod der sechs Insassen feststellen. Bis zum Eintreffen der Unfallkommission durfte an der Unfallstelle nichts verändert werden, sodass die Bergung der sechs Toten erst nach Einbruch der Dunkelheit erfolgen konnte. Aufgestellte Scheinwerfer verschlimmerten den Anblick noch mehr. Verteidigungsminister Prader flog nach Bekannt werden des Unfalls selbst an die Unglücksstelle, um sich ein Bild des Unfalls zu machen.
Nach diesem Unfall wurden die vier noch vorhandenen Flugzeuge dieses Typs bis auf weiteres vom Flugdienst gesperrt.
Die Typenbereinigung im Jahr 1965
Im Laufe des Jahres 1965 wurden mehrere Flugzeuge der Frühzeit der österreichischen Luftstreitkräfte aus dem Flugdienst ausgeschieden. Die Zahl der Flugzeugmuster die den Spitznamen „Schmetterlingssammlung“ erhalten hatte wurde stark reduziert.
Ende Juni 1965 wurden die vier zum Kunstflug verwendeten Flugzeuge vom Typ Zlin ausgeschieden. Ende September folgten die drei noch vorhandenen Flugzeuge vom Typ YAK-11. Das Flugzeug mit dem Kennzeichen 4C-AF wurde ins Heeresgeschichtliche Museum nach Wien gebracht. Die beiden restlichen Flugzeuge verblieben vorerst in Langenlebarn und wurden später als Schulungsobjekte an der neuen Bundesfachschule für Flugtechnik in Langenlebarn verwendet.
Ende Oktober wurden die beiden Flugzeuge vom Typ Cessna 182 vom Bundesheer ausgeschieden und verkauft. Mit Jahresende 1965 wurde auch das bisherige Stabsflugzeug des Fliegerführungskommandos vom Typ Piaggio P-149D ausgeschieden. Die Flugzeuge vom Typ Piper PA-18 wurden zu Jahresende 1965 an die Heeresflugsportvereine abgegeben.
„Um zum frühestmöglichen Zeitpunkt die Neugliederung werden zu lassen und die geänderten Befehlsverhältnisse und disziplinären Unterstellungen in Kraft zu setzten, wird befohlen:
1. Mit Wirkung vom 15. Jänner 1966: - übernehmen die im Rahmen der Neugliederung eingeteilten bzw. bestellten Kommandanten ihre Befehlsbefugnisse und disziplinäre Verantwortlichkeit, - tritt die Neubenennung der bestehenden Truppenkörper, Kommanden und Einheiten in Kraft, - nehmen die neu aufzustellenden Truppenkörper (Kommanden) und Einheiten mit dem notwendigen Kaderpersonal den Dienstbetrieb auf, - sind nur mehr die in der Beilage angeführten militärischen Abkürzungen, Anschriften und Stempeltexte zu verwenden.
2. Die im Rahmen der Neugliederung durchzuführenden weiteren personellen Maßnahmen, unterkunftsmäßigen Umschichtungen u.s.w. sind in 2 Phasen durchzuführen: - 1. Phase: Umschichtung der Truppenkommanden und Einheiten innerhalb der Garnisonsbereiche - 2. Phase: über den Garnisonsbereich hinausgehende Personalveränderungen.“
Der Abschluss der Neugliederung sollte dem Kommando der Luftstreitkräfte bis zum 1. März 1966 gemeldet werden.
Aus dem Personal der technischen Abteilung des Kommando Luftstreitkräfte und der aufgelösten Fliegerzentralwerft wurde eine Kontrollstelle der Fliegerbrigade zur Überprüfung der Luftfahrzeuge gebildet. Die Kontrollstelle wurde laut Org.Plan der Stabskompanie des Stabsbataillon der Fliegerbrigade unterstellt. Die Unterbringung erfolgte vorerst in vier Räumen im M-Block des Objektes 16. Nach Abschluss der Aufbauarbeiten des Objektes 24 sollte die Unterbringung in dieses Objekt erfolgen. Die Gliederung der Fliegertruppe im Jahr 1966
Dem neuen Kommando der Fliegerbrigade unterstanden folgende Einheiten: Stabsbataillon (Langenlebarn) bestehend aus: - Stabskompanie - Tel- Kompanie - Bildkompanie - Transportkompanie
Fliegerregiment 1 (Kommandant Oberst Stangl) + Kommando und Stabskompanie (Hörsching) + I. Geschwader (Hubschraubertransportgeschwader) - Kommando und Stabszug (Hörsching) - 1. Staffel (Hörsching) - 2. Staffel (Langenlebarn) - 1. Staffel/ II. Geschwader (Hörsching) + III. Geschwader (Hubschrauberverbindungsgeschwader) - Kommando und Stabszug (Langenlebarn) - 1. Staffel (Langenlebarn) - 2. Staffel (Aigen im Ennstal) - 1. Staffel/ IV. Geschwader (Langenlebarn)
Fliegerregiment 2 (Kommandant Oberst Gammringer) + Kommando und Stabszug (Zeltweg) + Fliegerausbildungsbataillon - Kommando und Stabszug (Hörsching) - 1. Kompanie (Salzburg) - 2. Kompanie (Hörsching) - 3. Kompanie (Hörsching) - 4. Kompanie (Salzburg) - EF-Kompanie + Schulgeschwader - Kommando und Stabszug (Zeltweg) - 1. Staffel (Zeltweg) - 2. Staffel (Graz-Thalerhof) - 1. Staffel/ II. Schulgeschwader (Graz-Thalerhof) - Technische Kompanie des I. Schulgeschwaders (Zeltweg) - Technische Kompanie des II. Schulgeschwaders (Thalerhof)
Dem Kommando der Fliegerbrigade direkt unterstanden:
Jabo-Geschwader 1 - Kommando und Stabskompanie (Hörsching) - 1. Staffel (Hörsching) - 2. Staffel (Hörsching) - 3. Staffel (Hörsching) - Technische Kompanie
Flieger-Tel-Abteilung - Stabskompanie (Langenlebarn) - Funkkompanie (Langenlebarn) - Ausbildungskompanie (Langenlebarn) - Betriebs- und Richtverbindungskompanie (Hörsching) Die Umgliederung der Fliegertruppe gemäß der Heeresgliederung 73
Gemäß der Heeresgliederung 73 wurden das Kommando der Luftstreitkräfte, die Kommandokompanie der Luftstreitkräfte, sowie das Kommando der Luftabwehrbrigade und die Stabskompanie Luftabwehrbrigade mit Wirkung 30. Juni 1973 aufgelöst. Dies erfolgte gemäß dem Erlass des Bundesministeriums für Landesverteidigung Zahl 328.620-Org/73 vom 4. Juni 1973. Am 30. Juni 1973 gab Brigadier Mader die Führung der Fliegerbrigade an Oberst d.G. Haiböck ab. Mit Wirkung 1. Juli 1973 trat die Heeresgliederung 73 in Kraft. Ab diesem Tag gab es die neue Führungsebene des Armeekommandos. Neben den bisherigen Verbänden der Luftabwehr-Brigade wurden der Fliegerbrigade auch das Fliegermelderegiment (FluMR) und die Luftabwehr-Abteilung unterstellt.
Die Gliederung der Fliegerbrigade sah ab dem 1. Juli 1973 wie folgt aus: - Kommando Fliegerbrigade - Stabsbataillon Fliegerbrigade - Flieger TelA - JaboGeschwader - Flugmelderegiment - Fliegerregiment 1 - Fliegerregiment 2 - Fliegerhorstabteilung 1 - Fliegerhorstabteilung 2 - Fliegerhorstabteilung 3 - Luftabwehr-Abteilung - Triebwerkswerkstätten-Abteilung
Die Fliegerbrigade unter der Führung von Oberst d.G. Haiböck, wurde als Armeetruppe nun dem neuen Armeekommando unterstellt. Ab dem 1. Juli 1973 erhielt die Fliegertruppe die Bezeichnung „Heeresfliegerkräfte“.
Am 23. Mai 1973 ordnete das Kommando der Luftstreitkräfte mit Erlass KoLu Zahl 20.236/73 an, dass mit Wirkung 1. Juli 1973 das Kommando FlTelA und die Stabskompanie/FlTelA von der im 7. Wiener Gemeindebezirk befindlichen Stiftskaserne nach Langenlebarn zu verlegen seien. Die Stabskompanie/FlTelA wurde im Objekt 16 im 1. Stock der Blöcke R und Q untergebracht. Das Kommando der Fliegerbrigade übersiedelte vom Stabsgebäude in den wieder instandgesetzten S-Block des Objektes 24.
Eine weitere Veränderung sollte die 3. Staffel des III. Geschwaders betreffen. Die Flächenstaffel (3/III/1) sollte in das Fliegerstabsbataillon eingegliedert werden. Dieser Plan wurde aber nie in die Tat umgesetzt.
Im Jahr 1975 kam es neuerlich zu einer Umgliederung der Heeresverbände.
Die Aufstellung des Stabsbataillon der Fliegerbrigade mit Wirkung 1. Jänner 1966
Das Stabsbataillon der Fliegerbrigade gliederte sich wie folgt: - Kommando Fliegerstabsbataillon - Stabskompanie - Tel-Kompanie - Bildkompanie - Transportkompanie
Aus dem Personal der technischen Abteilung des Kommandos der Luftstreitkräfte und der ebenfalls aufgelösten Fliegerzentralwerft wurde zur Überprüfung von Luftfahrzeugen die Kontrollstelle der Fliegerbrigade gebildet, die in die Stabskompanie des Stabsbataillons eingegliedert wurde. Die Fliegerbildstelle der Fliegerbrigade vom 1. Jänner 1966 bis zum 30. Juni 1975
Im Zuge der Umgliederung der Fliegertruppe mit Wirkung 1. Jänner 1966 traten auch für die Fliegerbildstelle Veränderungen ein. Die Fliegerbildstelle wurde in das Stabsbataillon der Fliegerbrigade eingegliedert und führte ab diesem Zeitpunkt die Bezeichnung „Fliegerbrigade Bildkompanie“. Mit Wirkung Jahresende 1965 hatte der bisherige Kompaniekommandant, Major Walter Hoffmann, die Führung der Fliegerbildstelle abgegeben. Neuer Kompaniekommandant wurde ab dem 1. Jänner 1966 der bisherige Bildoffizier Oberleutnant Karl-Heinz Hofreiter. Im Dezember 1966 wurde Oberleutnant Tillmann als neuer Bildoffizier zur Bildkompanie versetzt.
Am. 9. Februar 1967 stürzte ein zweisitziges Verbindungsflugzeug vom Typ Cessna L-19 ab. Neben dem Piloten befand sich auch der Unteroffizier der Fliegerbildstelle Gösenbauer an Bord. Bei diesem Absturz hatte sich Gösenbauer schwere Verletzungen zugezogen, konnte aber nach einigen Monaten Erholung seinen Dienst bei der Fliegerbildkompanie im Mai 1967 wieder aufnehmen.
Im Frühjahr 1967 zwangen neuerliche Renovierungsarbeiten am Objekt 24 die Angehörigen der Fliegerbildstelle, mit ihrer gesamten Ausrüstung in den Kinosaal des Wirtschaftsblockes zu übersiedeln. Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten konnten endgültig die Arbeits- und Wohnräume in den Blöcken N und O des Objektes 24 bezogen werden.
Während der CSSR-Krise im August 1968 führten die Angehörigen der Fliegerbildstelle eine Vielzahl an Bildflügen und Auswertungen durch.
Die Offiziere und Unteroffiziere der Fliegerbildkompanie erhielten in Großbritannien eine weiterführende Ausbildung zum Luftbildauswerter. Die Österreicher schnitten bei diesen Kursen besonders gut ab.
Bis zur Jahresmitte 1970 standen der Fliegerbildkompanie folgende Luftfahrzeuge am Fliegerhorst Langenlebarn für Luftbildaufnahmen zur Verfügung: für Senkrechtluftbildaufnahmen: - De Havilland of Canada DHC L-20 „Beaver“
für Schrägluftbildaufnahmen: - Cessna L-19 „Bird Dog“ - Agusta Bell AB-206 - Bell H-13H
Weiters wurden Luftbildaufnahmen mit Flugzeugen vom Typ Saab J-29 und Saab 105Ö durchgeführt. Mit den beiden neuen Transportflugzeugen vom Typ Short Sh-7 „Skyvan“ wurden ab dem 23. Juni 1970 auch Senkrechtluftbildaufnahmen durchgeführt. Dies brachte im Vergleich zur „Beaver“, eine wesentliche Arbeitserleichterung da die „Skyvan“ einen viel größeren Frachtraum hatte.
Am 30. Juni 1973 wurde Hauptmann Hofreiter in das Kommando der Fliegerbrigade versetzt. Mit Wirkung 1. Juli 1973 übernahm Oberleutnant Wolf-Dieter Bohly das Kommando über die Bildkompanie.
Der RV/Fernfeldkabel-Zug hatte die Aufgabe, fernmeldemäßige Verbindungen zu den einzelnen Verbänden herzustellen. Eine weitere Aufgabe des RV/Fernfeldkabel-Zuges war, die Herstellung nötiger Kabelverbindungen von den Heeresfernsprechleitungen zum öffentlichen Fernsprechnetz der Post.
Von den Angehörigen des Kaderpersonals wurde am 1. Februar 1969 ein Ball organisiert. Als Ehrengast konnte der damalige Bundesminister für Landesverteidigung, Dr. Georg Prader, vom Kompaniekommandanten Hauptmann Schleifer begrüßt werden. Bei den in den folgenden Jahren von der Kompanie veranstalteten Bällen waren immer zahlreiche prominente Gäste erschienen.
Am 30. Juni 1973 verließ Major Schleifer die Kompanie. Am 1. Juli 1973 übernahm Hauptmann Preissler die Führung der Tel-Kompanie der Fliegerbrigade.
Die Gliederung der Flieger-Tel-Truppe ab dem 1. Jänner 1966
Mit Wirkung 1. Jänner 1966 wurde die Gliederung der Flieger-Tel-Abteilung I an die Gliederung der Heeres-Tel-Bataillone angeglichen. Mit Übernahme der neuen Gliederung erfolgte eine Umbenennung der einzelnen Einheiten der Flieger-Tel- Abteilung I : - Flieger-Tel-Abteilung I in Flieger-Tel-Abteilung - Flieger-Tel-Kompanie 1 in Richtverbindungskompanie - Flieger-Tel-Schulkompanie in Funkkompanie
Mit Wirkung 1. Jänner 1966 wurde eine Ausbildungskompanie aufgestellt, die am Fliegerhorst Langenlebarn untergebracht wurde.
Die Flieger-Tel-Abteilung gliederte sich ab dem 1. Jänner 1966 wie folgt:
Kommando der Flieger-Tel-Abteilung (Wien/Stiftskaserne) Kommandant: - bis zum 21. Jänner 1966 Oberstleutnant Ing. Milborn - ab dem 22. Jänner 1966 Oberstleutnant Karl Richter
Stabskompanie (Wien/Stiftskaserne) Kommandant: - bis zum 30. November 1967 Major Thomas Wild
Funkkompanie (Fliegerhorst Langenlebarn) Kommandant: - bis zum 21. Jänner 1966 Hauptmann Karl Richter - ab dem 22. Jänner 1966 Hauptmann Franz Weber
Ausbildungskompanie (Fliegerhorst Langenlebarn) Kommandant: - bis zum 31. Mai 1967 Leutnant Walter Gstettner
Betriebs- und Richtverbindungskompanie (Fliegerhorst Hörsching) Kommandant: - Hauptmann Ernst Eckerstorfer
Die Umgliederung betraf auch endgültig die Funkkompanie. Aus den bisher 4 Zügen wurden, nach vollzogener Umrüstung auf Funkfernschreibgeräte, 5 Züge gebildet.
Kompaniekommandant der Funkkompanie war bis zum 21.
Jänner 1966 Hauptmann Karl Richter. Sein Nachfolger
wurde Hauptmann Franz Weber, der die Kompanie bis
zum 25. April 1970 leitete. Vom 26. April 1970 bis
zum 31. August 1976 war Hauptmann Adolf Noss
Kompaniekommandant. Mit Wirkung 1. Jänner 1973
übernahm Major Erich Klein die Führung der Flieger-
Tel-Abteilung. Im Laufe des Jahres 1973 wurde das
Kommando und die Stabskompanie der
Flieger-Tel-Abteilung wieder von der Stiftskaserne
nach Langenlebarn verlegt.
Die Ausbildungskompanie der Flieger-Tel-Abteilung vom 1. Jänner 1966 bis zum 30. Juni 1975
Mit der Aufstellung der Ausbildungskompanie am 1. Jänner 1966 am Fliegerhorst Langenlebarn wurde die 4 Kompanie der Flieger-Tel-Abteilung geschaffen. Erster Kompaniekommandant wurde Leutnant Walter Gstettner. Die Ausbildungskompanie hatte die Aufgabe, die militärische Grundausbildung der Grundwehrdiener einheitlich durchzuführen. Es wurden Grundwehrdiener ausgebildet, die in Wien, Hörsching und Langenlebarn zur Flieger-Tel-Abteilung einberufen worden waren. Im Durchschnitt waren dies etwa 160 Soldaten, die auf drei Ausbildungszüge aufgeteilt wurden.
Die Ausbildung bestand aus folgenden Teilen: - einer siebenwöchigen Grundausbildung - einem zweiwöchigen Truppenkurs - einer zweiwöchigen Funk- und Fernsprechausbildung - einer zweiwöchigen Ausbildung zum Gruppenkommandanten
In der Folgezeit wechselten die Kompaniekommandanten in rascher Folge. Nachfolger von Leutnant Gstettner wurde am 1. Juni 1967 Leutnant Rath. Diesem folgte am 1. Oktober 1967 Major Thomas Wild. Nach nur einem Monat erfolgte der nächste Wechsel. Neuer Kompaniekommandant wurde ab dem 1. November 1967 Hauptmann Paul Sperlich.
Anfang des Jahres 1974 erhielt die Funkkompanie/FlTelA die Aufgabe übertragen, von Langenlebarn aus eine ständige Funkstelle mit den österreichischen UN- Kontingenten einzurichten. Im Dezember 1973 hatte die Funkkompanie/FlTelA einen Funkfernschreibgerätesatz AN/GRC-26 abgegeben, der noch im Dezember im Lufttransport nach Ägypten gebracht wurde. Nach der Installation des Funkfernschreibgerätes wurde am 16. Jänner 1974 der offizielle Funkfernschreibverkehr zwischen Langenlebarn und der ägyptischen Stadt Suez aufgenommen.
Hauptbedarfsträger dieser Fernschreibverbindung waren das Referat „Auslandseinsätze“ im Bundesministerium für Landesverteidigung und das Jägerbataillon 4.
In Langenlebarn wurde eine eigene Fernschreibstelle eingerichtet, die von der Funkkompanie/ FlTelA betrieben wurde. Zwischen dem 10. und dem 20. Juni 1974 war die Fernschreibverbindung unterbrochen, da das österreichische UN-Kontingent von der ägyptischen Stadt Suez auf die im israelisch-syrischen Grenzgebiet gelegenen Golanhöhen verlegt wurde. Nach der Verlegung auf die Golanhöhen war am 20. Juni 1974 die Fernschreibverbindung zwischen Langenlebarn und dem Hauptquartier des österreichischen UN-Kontingentes im Camp Canaker wieder aufgenommen worden. Später wurde das Funkfernschreibgerät ins Camp Faouar verlegt. Am 22. Juli 1976 wurde auch eine Funkfernschreibverbindung mit dem österreichischen UN-Kontingent auf Zypern aufgenommen. Die Funkfernschreibstelle Langenlebarn war bis zum 3. April 1987 in Betrieb. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden in 7.071 Betriebsstunden 7.618 Funkfernschreiben aufgenommen und 5.014 abgesetzt. Mit Wirkung 4. April 1987 wurde die Funkfernschreibstelle in die Salzburger Schwarzenbergkaserne verlegt. Die Umgliederung der Fliegerhorstkommanden im Jahr 1966
Mit Erlass des Bundesministeriums für Landesverteidigung Zahl 306.964-Org/66 vom 24. März 1966 fanden auch Umgliederungen bei den Fliegerhorstkommanden statt. Aus den bisherigen Fliegerhorstkommanden wurden Fliegerhorstabteilungen gebildet.
Die neuen Fliegerhorstabteilungen waren, wie folgt, gegliedert:
- Stabskompanie - Flugbetriebskompanie - Transportkompanie - Werftkompanie
Den neuen Fliegerhorstabteilungen unterstanden weiters sogenannte Flugplatzkompanien, die auf kleineren Flugfeldern stationiert waren. Der Fliegerhorstabteilung Langenlebarn unterstand somit auch die Flugplatzkompanie Wiener Neustadt. Die Umgliederung der Hubschraubergruppe 1 zum Fliegerregiment 1 mit Wirkung 15. Jänner 1966
Am 16. Dezember 1965 wurde vom Bundesministerium für Landesverteidigung mit Erlass Zahl 397.747-Org/65 die Neugliederung der Fliegertruppe angeordnet, die bis zum 1. März 1966 abgeschlossen sein sollte. Bis zum 14. Jänner 1966 waren die Flächenflugzeuge und die Hubschrauber des Bundesheeres organisatorisch in der Hubschraubergruppe 1 mit Kommando in Langenlebarn zusammengefasst. Mit Erlass vom 22. Februar 1966 Zahl 304.199-Org/66 sollte aus der Hubschraubergruppe 1 das Fliegerregiment 1 und aus der Fliegerschulabteilung das Fliegerregiment 2 gebildet werden. Bereits mit Wirkung 15. Jänner 1966 trat die neue Organisationsstruktur der Fliegertruppe in Kraft. Aus der Hubschraubergruppe 1 war somit das Fliegerregiment 1 gebildet worden, das nun aus drei Hubschraubergeschwadern und einem Flächengeschwader bestand. Kommandant des Fliegerregimentes 1 wurde Oberst Stangl. Das Kommando des Fliegerregimentes 1 wurde vorerst am Fliegerhorst Langenlebarn stationiert, sollte aber laut Aufstellungsplan nach Hörsching verlegt werden. Am 11. Februar 1966 fand eine Begehung am Fliegerhorst Langenlebarn statt, bei der letzte Einzelheiten der bevorstehenden Verlegung abgeklärt wurden. Die Verlegung des Kommandos sollte bis zum 20. März 1966 abgeschlossen werden. Die freiwerdenden Räume wurden ab dem 1. April 1966 von der Luftabwehrbrigade belegt.
Die als 1. Staffel des II. Geschwaders bezeichnete Einheit war mit Hubschraubern vom Typ Alouette Al-II ausgerüstet und blieb bis zur Aufstellung des II. Geschwaders dem I. Geschwader organisatorisch unterstellt. Die 2. Staffel/III. Geschwader, ausgerüstet mit Hubschraubern vom Typ Bell H-13H, war in Aigen im Ennstal stationiert.
Das Fliegerregiment 1 bestand aus folgenden Einheiten:
Kommando Fliegeregiment 1 - Stabskompanie Fliegerregiment 1
I. Geschwader (Hubschraubertransportgeschwader) - Kommando I. Geschwader (Hörsching) - Stabszug I. Geschwader (Hörsching) - 1. Staffel (Hörsching) HS vom Typ Agusta-Bell AB-204 - 2. Staffel (Langenlebarn)HS vom Typ Agusta-Bell AB-204
II. Geschwader - 1. Staffel (Hörsching) HS vom Typ Alouette Al-II
III. Geschwader (Hubschrauberverbindungsgeschwader) - Kommando III. Geschwader (Langenlebarn) - Stabszug III. Geschwader (Langenlebarn) - 1. Staffel (Hubschrauberschulstaffel) (Langenlebarn) HS vom Typ Agusta-Bell AB-47G2, Bell 47G2, Bell H-13H, HS vom Typ Alouette Al-II - 2. Staffel (Aigen im Ennstal) HS vom Typ Bell H-13H
IV. Geschwader (Flächengeschwader) (Langenlebarn) Flächenflugzeuge vom Typ: + Cessna L-19 + De Havilland DHC L-20 Die Aufstellung der 2. Hubschrauberstaffel/ 1. Geschwader/ Fliegerregiment 1 in Langenlebarn am 1. Februar 1966
Im Jahr 1966 kam es bei den Fliegerkräften zu einer weiteren Umgliederung, die sich auch auf die in Langenlebarn stationierten Einheiten des Fliegerregimentes 1 auswirkte. Mit Hubschraubern vom Typ Agusta-Bell AB-204B wurde am 1. Februar 1966 eine Transporthubschrauberstaffel unter dem Kommando von Oberleutnant Strohmaier aufgestellt.
Zum Zeitpunkt der Aufstellung verfügte die 2. Hubschrauberstaffel über: 5 Piloten und 7 Technikern
Die ersten Piloten und Techniker wurden von der Hubschrauberschulstaffel in die neuaufgestellte Staffel versetzt. Der Staffel standen zu diesem Zeitpunkt aber nur vier Hubschrauber vom Typ Agusta-Bell AB-204 zur Verfügung, diese seit 1963 bei der Hubschrauberschulstaffel im Einsatz standen. Im Laufe des Jahres 1966 wurden weitere zehn Hubschrauber vom Typ Agusta-Bell AB-204 von den Besatzungen direkt vom Herstellerwerk in Italien abgeholt.
Der 2. Staffel wurden Piloten und Techniker von anderen Staffeln zugewiesen. Die neuen Piloten und Techniker kamen vor allem aus der Staffel in Hörsching, die bisher mit Hubschraubern vom Typ Westland S-55 ausgerüstet war, und deren Hubschrauber wegen technischer Mängel im April 1965 ausgeschieden und verkauft wurden.
Erster Kommandant des Wartungszuges wurde Vizeleutnant Josef Eder, der ein Mann der „ersten“ Stunde war.
Der erste Einsatz der neuen Staffel bestand aus mehreren Transportflügen. Die Hubschrauberbesatzung Hauptmann Strohmaier, Vizeleutnant Freund und Vizeleutnant Eder transportierten zwei Transformatoren von Mitterbach und ein Stromaggregat vom Flugplatz Mariazell auf die Gemeindealpe.
Nach der vollständigen Aufstellung der Staffel verfügte diese über insgesamt zwölf Hubschrauber vom Typ Agusta-Bell AB-204. Die Hubschrauber erhielten folgende Kennzeichen:
Die ersten fünf Hubschrauber wurden noch mit einem 44ft Rotor und einer schwächeren Turbine geliefert, aber in der Folgezeit auf einen 48ft Rotor und eine 1.200 PS starke Turbine umgebaut. Zu diesem Zweck wurden die Hubschrauber in der Fliegerwerft Langenlebarn überstellt, und die vorgefertigten Bauteilsegmente in die Hubschrauber eingefügt. Der Hubschrauber mit dem Kennzeichen 4D-BA, der für VIP-Flüge eingesetzt wurde, hatte eine besondere Innenausstattung sowie eine fest montierte Einstiegshilfe. Die 1. Hubschrauberstaffel in Hörsching erhielt zwölf weitere Hubschrauber dieses Typs.
Einige Techniker der 2. Hubschrauberstaffel wurden gemeinsam mit Technikern der 1. Hubschrauberstaffel im Herstellerwerk von italienischen Technikern auf den neuen Hubschrauber eingeschult. Die restlichen Techniker der Staffel wurden in Langenlebarn eingeschult.
Noch im Jahr ihrer Aufstellung hatte die Staffel ihre erste Bewährungsprobe zu bestehen. In Kärnten und in Osttirol kam es zu großen Überschwemmungen. Die Piloten und Techniker der Staffel wurden für ihre außergewöhnlichen Leistungen, die sie während dieses Einsatzes erbracht hatten, mit Medaillen der Bundesländer Kärnten und Tirol ausgezeichnet.
Von den Angehörigen der Staffel wurden mehrere Flüge zum Aufbau einer provisorischen Radarstation am Schneeberg durchgeführt, die aber wenige Monate später wieder abgebaut wurde.
Die Aufstellung des III. Geschwaders mit Wirkung 15. Jänner 1966
Mit Wirkung 15. Jänner 1966 wurde das III. Geschwader als Verbindungsgeschwader aufgestellt. Kommandant dieser Einheit wurde Oberst Johann Kollowrat. Sitz des Geschwaderkommandos wurde der Fliegerhorst Langenlebarn. Das Geschwaderkommando wurde in den Räumen der ehemaligen Hubschraubergruppe 1 untergebracht. Ein Großteil des Personals der aufgelösten Hubschraubergruppe 1 wurde in das III. Geschwader versetzt. Das III. Geschwader gliederte sich, wie folgt: Kommandant Oberst Kollowrat - Stabszug Kanzlei Prüfgruppe
- 1. Staffel / III. Geschwader (Langenlebarn) Staffelkommandant Oberleutnant Josef Schwarz
- 2. Staffel / III. Geschwader (Aigen im Ennstal)
Nach der Aufstellung des III. Geschwaders verfügte die am Fliegerhorst Langenlebarn stationierte Staffel über folgende Hubschrauber: 9 Hubschrauber vom Typ Agusta-Bell AB 47G2 1 Hubschrauber vom Typ Bell 47G2 2 Hubschrauber vom Typ Alouette Al-II 2 Hubschrauber vom Typ Bell H-13H
Neben der Organisation des Geschwaderkommandos wurde auch eine technische Prüfgruppe unter der Leitung von Oberstleutnant Ing. Faltynek aufgestellt. Vorerst bestand diese Prüfgruppe nur aus einem Prüfmeister. Durch Versetzungen konnte diese jedoch vergrößert werden. Sie bestand nun aus: - Leiter der Prüfgruppe - 2 technischen Offizieren - 1 Prüfmeister - 6 Prüfmeister im Unteroffiziersrang - 3 Unteroffizieren des allgemeinen Kanzlei- und Verwaltungsdienstes
Bis zur Aufstellung des IV. Geschwaders sollte die 1. Staffel organisatorisch dem Kommando des III. Geschwaders unterstellt werden. Erster Staffelkommandant wurde Oberleutnant Starkbaum. Die 1. Staffel des IV. Geschwaders verfügte bei der Aufstellung über folgende Flächenflugzeuge:
10 Flugzeuge vom Typ Cessna L-19 4 Flugzeuge vom Typ De Havilland of Canada DHC L-20
Die Pläne zur endgültigen Aufstellung eines IV. Geschwaders wurden aber nie verwirklicht.
Die 1. Staffel/ III. Geschwader im Jahr 1966
Im Zuge der Neugliederung der Fliegertruppe kam es zur Umbenennung der Hubschrauberschulstaffel in 1. Staffel/ III. Geschwader. Mit Wirkung 1. Jänner 1966 übernahm Oberleutnant Josef Schwarz das Kommando über diese Staffel. Hauptaufgabe der Staffel war, wie bisher, die Schulung der Flugschüler. Im Jahr 1966 wurde bereits der 11. Hubschrauberführergrundkurs abgeschlossen und der 12. begonnen. Bei der 1. Staffel wurden die für die Ausbildung zum Hubschrauberführer vorgesehenen Flugschüler nach Abschluss der Grundschulung auf Flächenflugzeugen in etwa 80 Flugstunden zum Hubschrauberführer umgeschult. Danach wurden die Piloten zur Typenschulung zu den jeweiligen Einsatzstaffeln versetzt.
Während der Hochwasserkatastrophe in den Bundesländern Kärnten und Osttirol im Jahr 1966 führte die Staffel Aufklärungs- und Versorgungsflüge durch.
Am 10. November 1966 ereignete sich ein schwerer Flugunfall bei der Staffel. Eine aus zwei Soldaten bestehende Besatzung* führte mit einen Hubschrauber vom Typ Bell H-13H mit dem Kennzeichen 3B-HQ einen Übungsflug durch. Am Flugplan war das Üben von Notflugverfahren über dem Fliegerhorst Langenlebarn gestanden. Bei einer Landung mittels Autorotation setzte der Pilot den Hubschrauber sehr hart am Boden auf, wobei der Heckrotor Bodenkontakt bekam. Die Besatzung führte aber entgegen allen Sicherheitsvorschriften nach dieser sehr harten „Landung“ keine Sichtkontrolle am Hubschrauber durch, sondern der Pilot startete wieder. Nach wenigen Flugminuten sackte der Hubschrauber durch und schlug hart am Boden auf. Bei diesem Aufprall wurde der Hubschrauber schwer beschädigt. Es gelang den beiden Insassen trotzdem den Hubschrauber unverletzt zu verlassen. Wenige Minuten nach dem Aufprall schlugen Flammen aus dem Wrack und der Hubschrauber brannte völlig aus.
* Flugzeugführer war der Kommandant der Staffel Oberleutnant Josef Schwarz.
Der zweite Flugunfall dieses Jahres ereignete sich bei einer Bruchlandung am Fliegerhorst Langenlebarn. Der Hubschrauber vom Typ Agusta-Bell AB-47G2 mit dem Kennzeichen 3B-XF wurde dabei beschädigt. Auch bei diesem Zwischenfall hatte die Besatzung großes Glück, niemand wurde verletzt. Der Absturz eines Verbindungsflugzeuges vom Typ Cessna L-19 am 7. Mai 1966
Am Samstag den 7. Mai 1966 ereignete sich ein schwerer Flugunfall, der für die beiden Insassen aber glimpflich ausging. Da das zur Luftzieldarstellung eingesetzte Flugzeug vom Typ Douglas A-1 Skyraider aus technischen Gründen nicht eingesetzt werden konnte, wurde die Besatzung Pilot Wachtmeister Reinhold Herzog und sein Bordtechniker Stabswachtmeister Heinz Niedermayer zur Zieldarstellung eingeteilt. Die Besatzung hatte den Auftrag, vom Fliegerhorst Langenlebarn nach Oggau im Burgenland zu fliegen, und mit einem Verbindungsflugzeug vom Typ Cessna L-19 mit dem Kennzeichen 3A-CN für die übende Fliegerabwehrtruppe ein Flugziel darzustellen.
Bei diesem Einsatz verlor der Pilot die Kontrolle über das Flugzeug, und die Maschine schlug hart auf dem Boden auf. Die beiden Besatzungsmitglieder hatten bei diesem Absturz großes Glück, sie blieben bis auf einige Prellungen und Abschürfungen unverletzt. Das Fahrwerk des Flugzeuges brach, und der Propeller wurde stark beschädigt. Das Flugzeug musste ausgeschieden werden.
Bilder von der schwer beschädigten Maschine
Die Umgliederung des Fliegerregimentes 1 im Jahr 1967
Der weitere Ausbau der Fliegerkräfte wurde im Jahr 1967 fortgesetzt. Die im Erlass Zahl 397.747-Org/65 vom 16. Dezember 1965 festgelegte Aufstellung des II. Geschwaders wurde nach Auslieferung weiterer Hubschrauber vom Typ Alouette Al-III zu Jahresbeginn 1967 durchgeführt. Die Aufstellung des II. Geschwaders/Fliegerregiment 1 wurde vom Bundesministerium für Landesverteidigung mit Erlass Zahl 343.478-Org/67 angeordnet. Die in Aigen im Ennstal stationierte 2.Staffel/ III. Geschwader wurde aus dem Verband des III. Geschwaders ausgegliedert und dem Kommando des II. Geschwaders unterstellt. Nach der Ausgliederung der bisherigen 2. Staffel sollte eine neue 2. Staffel am Fliegerhorst Langenlebarn aufgestellt werden. Die Umgliederung sollte bis zum 1. April 1967 abgeschlossen sein. Nach Abschluss der Umgliederung bestand das Fliegerregiment 1 aus :
Kommando Fliegerregiment 1 (Hörsching) - Stabszug Fliegerregiment 1 (Hörsching)
I. Geschwader - Kommando I. Geschwader (Hörsching)
- 1. Staffel (Hörsching) ausgerüstet mit: Hubschrauber vom Typ Agusta-Bell AB-204
- 2. Staffel (Langenlebarn) ausgerüstet mit: Hubschrauber vom Typ Agusta-Bell AB-204
II. Geschwader - Kommando II. Geschwader (Hörsching)
- 1. Staffel (Hörsching) ausgerüstet mit: Hubschrauber vom Typ Alouette Al-II Hubschrauber vom Typ Alouette Al-III
- 2. Staffel (Aigen im Ennstal) ausgerüstet mit: Hubschrauber vom Typ Alouette Al-II Hubschrauber vom Typ Bell H-13H
III. Geschwader - Kommando III. Geschwader (Langenlebarn)
- 1. Staffel (Langenlebarn) ausgerüstet mit: Hubschrauber vom Typ Agusta-Bell AB47G2 Hubschrauber vom Typ Bell 47G2 Hubschrauber vom Typ Bell H-13H Hubschrauber vom Typ Alouette Al-II
- 2. Staffel (Langenlebarn) ausgerüstet mit: Hubschrauber vom Typ Bell H-13H
IV. Geschwader (dem Kommando III. Geschwader unterstellt) - 1. Staffel (Langenlebarn) ausgerüstet mit: Flugzeugen vom Typ Cessna L-19 Flugzeugen vom Typ De Havilland DHC L-20
Die Umgliederung des III. Geschwaders mit Wirkung 15. Juni 1967
Im Jahr 1967 wurde die nächste Umgliederung des Fliegerregimentes 1 durchgeführt. Im selben Jahr wurden neue Hubschrauber für die Luftstreitkräfte angekauft. Bei diesen Hubschraubern handelte es sich um den französischen Typ Alouette Al-III. Mit den neuen Hubschraubern wurde die 1. Staffel/II. Geschwader ausgerüstet und mit der neugeschaffenen 2. Staffel zum II. Geschwader zusammengefasst. Mit der Aktivierung des II. Geschwaders fand eine „Rochade“ der vorhandenen Hubschraubertypen statt.
Die am Fliegerhorst Hörsching stationierten Hubschrauber vom Typ Alouette Al-II wurden zur bisherigen 2. Staffel/III. Geschwader nach Aigen im Ennstal verlegt. Die Hubschrauber vom Typ Bell H-13H, die bisher von dieser Staffel eingesetzt worden waren, sollten nun nach Langenlebarn abgegeben werden. Aus den Hubschraubern vom Typ Bell H-13H wurde eine „neue“ 2. Staffel/III. Geschwader aufgestellt.
Nach der Neugliederung des III. Geschwaders befanden sich alle Einheiten am Fliegerhorst Langenlebarn. Das III. Geschwader gliederte sich ab dem 15. Juni 1967, wie folgt:
Kommando III. Geschwader Kommandant Major Johann Kollowrat
- 1. Staffel Kommandant Hauptmann Josef Schwarz ausgerüstet mit: + 9 Hubschrauber Agusta-Bell AB47G2 + 1 Hubschrauber Bell 47G2 + 1 Hubschrauber Bell H-13H + 1 Hubschrauber Alouette Al-II
- 2. Staffel Kommandant Oberleutnant Walter Jaritz ausgerüstet mit: + 3 Hubschrauber Bell H-13H
- 1. Staffel/ IV. Geschwader Kommandant Oberleutnant Norbert Starkbaum ausgerüstet mit: +10 Flugzeugen Cessna L-19 + 4 Flugzeugen De Havilland DHC L-20 Die Aufstellung der 2. Hubschrauberstaffel des III. Geschwaders am 15. Juni 1967 am Fliegerhorst Langenlebarn
Am 15. Juni 1967 wurde mit der 2. Staffel eine neue Einheit des III. Geschwaders aufgestellt. Kommandant wurde Leutnant Walter Jaritz. Die Staffel musste personell durch das III. Geschwader völlig neu aufgestellt werden, da das Personal der bisherigen 2. Staffel, bis auf einen Hubschrauberpiloten, nicht nach Langenlebarn verlegt werden konnte. Die Staffel wurde vorerst mit drei Hubschraubern vom Typ Bell H-13H ausgerüstet, die bisher in Aigen im Ennstal stationiert waren (Am 09. Juni kamen die Hubschrauber mit dem Kennzeichen 3B-HL und 3B-HL und am 15. Juni der Hubschrauber mit dem Kennzeichen 3B-HP von Aigen nach Langenlebarn). Zum Zeitpunkt ihrer Aufstellung bestand die Staffel aus vier Piloten und zehn Soldaten. Wachtmeister Lechner (zugleich auch Dienstführender Unteroffizier der Staffel) Oberwachtmeister Havlicecek, Zugsführer Mitterbauer und Zugsführer Zahn.
Im Befehl des Kommandos der Luftstreitkräfte mit der Zahl 4515-VS/Chef/67 wurde auf die schwierige Personalsituation eingegangen: „... Eine weitere Zuteilung von Personal ist derzeit nicht möglich, da weder diese Staffel noch die beiden anderen Staffeln des Geschwaders bei den gegebenen Belagsverhältnissen in Langenlebarn aufnahmefähig sind. Mit einer Aufstockung kann erst nach Fertigstellung des 1. Bauabschnittes im Objekt 24 Anfang (?) 1968 begonnen werden ... ... Eine voll brauchbare Einsatzbereitschaft der 2/III/FLR 1 für Ausbildung (Außenlandeausbildung) und Einsatzaufgaben (Einsatz kleiner Bells zur Entlastung des Schulbetriebes der 1/III/FLR 1) wird voraussichtlich nicht vor Mitte 1968 gegeben sein. Bis zu diesem Zeitpunkt muss die 2/III/FLR 1 ihren Dienst in starker Anlehnung an die 1/III/FLR 1 versehen ...“
Zu den Aufgaben der 2. Staffel zählten: - Verbindungs- und Beobachtungsflüge in Zusammenarbeit mit den Heeres verbänden - Grenzüberwachungsflüge als Beobachtungs- und Bildflüge - Verbindungsflüge zur Personenbeförderung - Verbindungs- und Rettungsflüge im Rahmen von Assistenzleistungen - Verkehrsüberwachungsflüge für das Bundesministerium für Inneres - Schulung von Piloten zur Erlangung der Einsatzbefähigung - Schulungsflüge zur Erhaltung der fliegerischen Befähigung
Bis 1969 wurden weitere sechs Hubschrauber vom Typ Bell H-13H von Aigen im Ennstal nach Langenlebarn überstellt. Die Aufstellung der neuen 2. Staffel/III. Geschwader brachte vorerst große Probleme mit sich, da es an qualifiziertem technischen Personal und an Räumlichkeiten mangelte. Nach Überwindung dieser ersten Schwierigkeiten konnte die Staffel bereits nach kurzer Zeit den vollen Dienstbetrieb aufnehmen. Bis zum Jahresende 1967 wurden mit den drei Hubschraubern 590 Stunden und 30 Minuten Flugzeit absolviert.
Bis Jahresende 1967 wurden weitere Soldaten in die Staffel versetzt. Am 15. Dezember 1967 wurde der damalige Fliegersoldat Franz Mydza in die Staffel versetzt, der fast alle Techniker ausgebildet hat und zum wesentlichen Aufbau der Staffeltechnik beigetragen hatte. Er ist heute der dienstälteste Angehörige der Staffel (Stand Oktober 2003).
Stabswachtmeister Gösenbauer hatte sich einen Knöchelbruch zugezogen. Beide Besatzungsmitglieder wurden mit dem Hubschrauber in das Heeresspital nach Wien-Stammersdorf geflogen. Nach Bekanntwerden des Flugunfalls wurde vom Fliegerhorst Langenlebarn eine Wachabteilung mit Hubschraubern an die Notlandestelle geflogen, um den Platz abzusperren. Das Flugzeug wurde am frühen Abend auf dem Feld zerlegt, auf Lastwagen verladen, und zur Feststellung der Unfallursache nach Langenlebarn gebracht.
Beim Aufprall am Boden brach das Fahrwerk, und die Maschine schlitterte auf dem Rumpf dahin. Der Unfall wäre noch glimpflicher ausgegangen, wenn das Flugzeug nicht gegen zwei etwa zwei Meter hohe Steinmauern geprallt wäre. Die beiden Mauerreste waren von einer Splitterbox aus dem 2. Weltkrieg übergeblieben. Beim Anprall brachen die beiden Tragflächen ab. Das Kabinendach und die Kanzel wurden schwer beschädigt. Drei der sechs Insassen wurden aus der Maschine geschleudert, und dabei nur leicht verletzt. Im Gegensatz zu den beiden vorangegangenen Unfällen mit Flugzeugen dieser Type überlebten die sechs Insassen den Absturz. Von den sechs Insassen wurde nur Leutnant Schellauf schwer verletzt. Er zog sich eine schwere Kopfverletzung zu. Die anderen Insassen kamen mit Brüchen und Prellungen relativ glimpflich davon.
Der Versuch im Herbst 1967, weitere Transportflugzeuge vom Typ De Havilland of DHC L-20 „Beaver“ aus Beständen der US-Luftwaffe anzukaufen
Nach dem Verlust des dritten Transportflugzeuges vom Typ De Havilland of Canada DHC L-20 „Beaver“ am 28. Juli 1967 verfügte die 1. Staffel/IV. Geschwader von den ursprünglichen sechs Flugzeugen nur mehr über drei Maschinen dieses Typs. Die Transportkapazität der Staffel hatte sich innerhalb von fünf Jahren somit halbiert.
Im Oktober 1967 bemühte sich das Bundesministerium für Landesverteidigung, um die Beschaffung weiterer Transportflugzeuge. Am 23. Oktober 1967 befürwortete der Leiter der Luftabteilung, General Bizek, den Ankauf von weiteren sechs Transportflugzeugen vom Typ De Havilland of Canada DHC L-20 „Beaver“ aus Beständen der US-Luftwaffe.
Im Schreiben Dienstzettel 389/67 vom 23. Oktober 1967 ging General Bizek auf die schwierige Situation der 1. Staffel/IV. Geschwader ein: „... Die 1/IV/FLR 1 (Transport- und Verbindungsstaffel) verfügt derzeit über 15 Militärflugzeugführer. Für den Flugdienst stehen zur Verfügung: 3 Beaver L-20 11 Cessna L-19
Von den 3 Beaver L-20 ist eine für den normalen Ausbildungsbetrieb gesperrt und darf nur zur Durchführung von Bildaufträgen eingesetzt werden. Von den beiden anderen L-20 steht eine in 1.200-Stundenkontrolle und eine kurz vor Grundüberholung. Mit einem geregelten Ausbildungsbetrieb und Schulung der Besatzungen, insbesondere im Instrumentenflug, kann daher auf weite Sicht nicht gerechnet werden ...“
Neben Flugzeugen dieses Typs wurden auch Transportflugzeuge vom Typ Short S3M „Skyvan“ von den Luftstreitkräften getestet. Die Beschaffung von acht Transportflugzeugen vom Typ Short S3M „Skyvan“, die bereits im September 1966 am Fliegerhorst Langenlebarn vorgestellt worden waren, war bis 1969 geplant.
Die Zahl der in Langenlebarn für das Bundesheer verfügbaren Flächenflugzeuge reduzierte sich nach der Übergabe von Flugzeugen vom Typ Cessna L-19 an die Fliegergruppe Rot-Weiß-Rot im Jahr 1967 noch weiter. Das Bundesheer gab die vier Flugzeuge leihweise an die, im Jahr 1965 gegründete, Fliegergruppe Rot-Weiß-Rot ab. Zweck dieser Fliegergruppe sollte die fliegerische Weiterbildung von Reserveoffizieren sein.
Vom Kommando der Luftstreitkräfte wurde am 9. August 1967 mit Befehl Zl. 23.515-3/Fl/67 das Flugprogramm festgelegt. Als erster Programmpunkt zeigten Hubschrauberpiloten der am Fliegerhorst Langenlebarn stationierten Hubschrauberstaffeln ihren hohen Ausbildungsstand. Zwischen 17 Uhr 30 und 17 Uhr 45 zeigten Hubschrauberbesatzungen mit je einem Hubschrauber vom Typ Agusta-Bell AB-47G2 und Agusta-Bell AB-204 Flugvorführungen. Anschließend überflog eine Rotte Saab J29F den Festplatz. Im zweiten Programmteil wurde den Zuschauern das Absetzen einer voll ausgerüsteten Schützengruppe aus mehreren anlandenden Transporthubschraubern vom Typ Agusta-Bell AB-204 gezeigt.
Die Flugvorführung am Samstag den 2. September 1967 verlief ohne Zwischenfälle.
Im Laufe des Jahres 1968 wurden weitere Hubschrauber vom Typ Bell H-13H von Aigen im Ennstal nach Langenlebarn überstellt und auf die 1. und 2. Staffel aufgeteilt.
1. Staffel des III. Geschwaders
Die 1. Staffel unter dem Kommando von Hauptmann Josef Schwarz verfügte zur Jahresmitte 1968 über folgende Hubschrauber: 3 Bell H-13H 9 Agusta-Bell AB-47G2 1 Bell 47G2
Im Oktober 1968 mussten die beiden Hubschrauber vom Typ Agusta-Bell AB-47G2 mit den Kennzeichen 3B-XB und 3B-XD außer Dienst gestellt werden, da die maximale Flugzeit erreicht war.
2. Staffel des III. Geschwaders
Die 2. Staffel unter dem Kommando von Oberleutnant Walter Jaritz verfügte über: 7 Hubschrauber vom Typ Bell H-13H 1. Staffel des IV. Geschwader
Die dem Kommando des III. Geschwaders unterstellte 1. Staffel/ IV. Geschwader unter dem Kommando von Oberleutnant Norbert Starkbaum verfügte im Sommer 1968 über folgende Flächenflugzeuge: 3 De Havilland of Canada DHC L-20 4 Cessna L-19A 6 Cessna L-19E
Dienstag der 16. Juli 1968
Am Dienstag den 16. Juli 1968 ereignete sich ein weiterer tödlicher Flugunfall. Der Kommandant des Fliegerhorstes, Oberstleutnant Leopold Fellerer, startete um 10 Uhr 05 vom Fliegerhorst Langenlebarn mit dem Fluggast Oberleutnant der Reserve Johann Klinger mit einem Flugzeug vom Typ Cessna L-19 mit dem Kennzeichen 3A-CK.
Laut Flugplan sollte die Besatzung vom Flugplatz Langenlebarn nach Mariazell und zurück fliegen. Über Mautern sollte das Flugzeug als Zieldarsteller für übende Soldaten einer Flieger-Abwehr-Batterie dienen. Nach etwa 20 Minuten Flugzeit erreichte Oberstleutnant Fellerer und sein Fluggast das Übungsgebiet. Vom Boden aus sahen die übenden Soldaten das im Anflug befindliche Verbindungsflugzeug. Oberstleutnant Fellerer überflog vom Osten kommend die Soldatengruppe, die ihre Geschütze auf das Flugzeug ausrichteten. Der Pilot zog das Flugzeug hoch, und ging auf Gegenkurs. Plötzlich schmierte das Flugzeug ab und fiel wie ein Stein zu Boden. Es gelang dem Piloten nicht mehr, das Flugzeug unter seine Kontrolle zu bringen. Das Flugzeug schlug etwa 500 Meter von der Kaserne Mautern entfernt auf einem Feld auf und ging sofort in Flammen auf.
Mehrere Soldaten der Kaserne Mautern und einige auf den Feldern arbeitende Landarbeiter liefen zu der Unfallstelle und versuchten den Brand zu löschen. Für die beiden Insassen kam aber jede Hilfe zu spät. Oberstleutnant Leopold Fellerer galt als sehr erfahrener Pilot, der im 2. Weltkrieg für seine Tätigkeit als Pilot der Nachtjagd mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet worden war. Das zweite Todesopfer, der 51-jährige Oberleutnant der Reserve Johann Klinger, der im Zivilleben Volksschuldirektor und Bürgermeister in St. Michael im Lungau war, absolvierte zu dieser Zeit eine dreiwöchige Übung.
Die Unfallkommission unter der Leitung von Oberst Dipl. Ing. Dominkus stellte fest, dass der Höhenverlust nach dem Wendemanöver dazu führte, dass Oberstleutnant Fellerer das Flugzeug nicht mehr abfangen konnte.
Oberstleutnant Fellerer war eng mit dem Wiederaufbau des Fliegerhorstes verbunden. Als Kommandant der Fliegerhorstabteilung 1 leitete er die Sanierungstätigkeiten am Fliegerhorst. Zu Beginn der 60er Jahre hatte er das Flugsicherungswesen am Fliegerhorst aufgebaut. Für die Fliegertruppe war der Tod dieses sehr erfahrenen und überaus beliebten Piloten ein schwerer Verlust.
Neuer Kommandant der Fliegerhorstabteilung 1 wurde der bisherige Kommandant der Fliegerhorstabteilung 2, Oberstleutnant Alfons Raich. Der Einsatz der 2. Hubschrauberstaffel/ I. Geschwader im Jahr 1968
Im Frühjahr 1968 kam es in Kärnten und Osttirol wieder zu großen Überschwemmungen. Die Fliegerkräfte des Bundesheeres, und hier vor allem die Transporthubschrauberstaffeln, standen im Dauereinsatz.
Zwischen dem 24. und dem 29. April 1968 führten im Raum Wiener Neustadt Besatzungen der Staffel Flüge mit Fallschirmspringern durch. Im Sommer 1968 führte die Staffel Transportaufgaben bei der Fallschirmspringer - Weltmeisterschaft in Graz durch. Im Herbst 1968 transportierten die Besatzungen Baumaterial und Schiliftteile der Reidllifte in Annaberg. Für die Besatzungen war diese Aufgabe eine gute Gelegenheit, ihren hohen Ausbildungsstand zu zeigen und zu festigen. Der Flugbetrieb während der CSSR-Krise im August 1968, und der Einsatz der Verbände des Fliegerhorstes Langenlebarn
Die Vorbereitungen der Fliegertruppe für den Grenzeinsatz im Sommer 1968
Im August 1968 waren Verbände der Truppen des Warschauer Paktes in die Tschechoslowakei einmarschiert, um den sogenannten „Prager Frühling“ niederzuschlagen.
Im Gegensatz zur Ungarnkrise im Herbst 1956 und der Libanonkrise im Jahr 1958 traf die CSSR-Krise das österreichische Bundesheer nicht unvorbereitet. Schon im Juli 1968 kam es zu den ersten Vorbereitungsmaßnahmen seitens des Bundesheeres, da die österreichische Funküberwachung laufend Funksprüche von Warschauer Pakt Einheiten aufgefangen hatte. Unter dem Decknamen „Urgestein“ wurden die Vorbereitungsmaßnamen der Luftstreitkräfte getroffen. Die Klarstände der Hubschrauber und Flächenflugzeuge wurden durch entsprechende Steuerung der Wartungen hoch gehalten.
In den Morgenstunden des 21. August 1968 kam für die Luftstreitkräfte der Einsatzbefehl zum Grenzüberwachungseinsatz „Nord“.
Mit dem Erlass des Bundesministeriums für Landesverteidigung Zahl 7.258-geh-Stb/68 wurde verfügt:
Punkt 6. Das Kommando der Luftstreitkräfte stellt: a) mit allen einsatzbereiten Flugzeugen (Verbindungsflugzeugen, Hubschrauber und Saab J29) eine laufende Luftüberwachung des Grenzraumes durch Aufklärungsflüge sicher. Entsprechende Sicherheitsabstände zur Vermeidung von Grenzverletzungen sind einzuhalten.
b) hält die Großraumradarstation durchlaufend zur Überwachung des Luftraumes betriebsbereit.
Vorerst war von diesem Einsatzbefehl nur das Flugmelderegiment direkt betroffen. Ab diesem Zeitpunkt wurde für die Besatzungen der Großraumradarstation Kolomannsberg ein 24 Stunden Betrieb angeordnet. Weitere mobile Radarstationen wurden in Marsch gesetzt. Das Fliegerregiment 1 während des Grenzüberwachungseinsatzes „Nord“
Für die österreichische Fliegertruppe begann der „Einsatz Nord“ mit ersten Aufklärungsflügen, die von Hubschraubern des Fliegerregimentes 1 durchgeführt wurden. Die Grenze zur Tschechoslowakei war in zwei Abschnitte eingeteilt.
Das Fliegeregiment 1 bildete zwei Flugeinsatzkommandos: „Flugeinsatzkommando Hörsching“ unter dem Kommando von Major Hermann Buchner bestand aus: - Kommando Fliegerregiment 1 - 1. Staffel/I. Geschwader/ Fliegerregiment 1 - 1. Staffel/II. Geschwader/ Fliegerregiment 1 - Flugbetriebskompanie/Fliegerhorstabteilung 3 - Teile der 2. Staffel/II. Geschwader/ Fliegerregiment 1
bewachte den Grenzabschnitt: Dreisesselberg bis Retz
„Flugeinsatzkommando Langenlebarn“ unter dem Kommando von Major Johann Kollowrat bestand aus: - Kommando III. Geschwader/Fliegerregiment 1 - 1. Staffel/II. Geschwader/ Fliegerregiment 1 - 2. Staffel/II. Geschwader/ Fliegerregiment 1 - 1. Staffel/IV: Geschwader/ Fliegerregiment 1 - 2. Staffel/I. Geschwader/ Fliegerregiment 1 - Teile der 2. Staffel/II. Geschwader/ Fliegerregiment 1 - Teile der 1. Staffel/I. Geschwader/ Fliegerregiment 2
bewachte den Grenzabschnitt: Retz bis zum Neusiedler See.
Dem Flugeinsatzkommando Langenlebarn wurden zusätzlich zu den in Langenlebarn stationierten Flugzeugen und Hubschraubern vier Flugzeuge vom Typ Saab 91D „Safir“ von der Fliegerschule Zeltweg zugeteilt. Die Transporthubschrauber vom Typ Agusta-Bell AB-204 wurden für allfällige Transporteinsätze von Jägereinheiten in Reserve gehalten.
Der Großteil der Grenzüberwachungsflüge wurde mit Hubschraubern der Typen: Alouette Al-II Alouette Al-III Agusta Bell AB-47G2 Bell H-13H durchgeführt. Weitere Überwachungseinsätze wurden von Langenlebarn aus mit Flächenflugzeugen der Typen: Cessna L-19 und Saab 91D „Safir“ durchgeführt.
Diese Einsätze wurden von in Hörsching und von in Langenlebarn stationierten Flugzeugen und Hubschraubern des I. und II. Geschwaders/Fliegerregiment 1 durchgeführt. Das Gebiet nördlich der Donau war für den Zivilflugbetrieb zum Flugbeschränkungsgebiet erklärt worden. Am 22. August 1968 kam es zu den ersten Luftraumverletzungen durch sowjetische Flugzeuge und Hubschrauber. Diese Luftraumverletzungen wurden vom Flugmelderegiment der Bundesregierung mitgeteilt, welche ihrerseits Protestnoten verfasste. Während der CSSR-Krise verletzten sowjetische Luftfahrzeuge 49 mal den österreichischen Luftraum.
Nach Abschluss des Grenzeinsatzes zeigte sich der Mangel an Abfangjägern. Österreich war zwar in der Lage, die Luftraumverletzungen festzustellen und zu dokumentieren, einen wirksamen Abwehreinsatz konnte mit den vorhandenen Luftfahrzeugen aber nicht durchgeführt werden.
Die Verbände des Fliegerregimentes 1 erbrachten im Zeitraum vom 21. August bis zum 2. September 1968 insgesamt 526 Stunden und 57 Minuten Flugzeit. Der Großteil dieser Flugzeit, 198 Stunden und 7 Minuten, wurde mit Hubschraubern des Typs Bell H-13H geflogen. Der Dienstbetrieb am Fliegerhorst Langenlebarn im Jahr 1969
Die Umgliederung des III. Geschwaders/Fliegerregiment 1 im Jahr 1969
Im Jahr 1969 kam es zur nächsten größeren Umgliederung der am Fliegerhorst Langenlebarn stationierten Staffeln. Mit Erlass Zahl 330.564-Org/69 wurde mit Wirkung 16. August 1969 der Plan, ein IV. Geschwader aufzustellen, fallen gelassen. Die bisherige 1. Staffel/IV. Geschwader wurde in 3. Staffel/III. Geschwader umbenannt. Somit waren alle Pläne zur Aufstellung eines Transportgeschwaders endgültig beendet.
Mit Wirkung 16. August 1969 gliederte sich das III. Geschwader wie folgt: Kommando III. Geschwader Geschwaderkommandant: Oberstleutnant Johann Kollowrat
1. Staffel Staffelkommandant: Oberleutnant Alois Oppenauer
2. Staffel Staffelkommandant: Oberleutnant Walter Jaritz
3. Staffel (ehemalige 1. Staffel/ IV. Geschwader) Staffelkommandant: Hauptmann Norbert Starkbaum
Aus Kostengründen wurde vom Kommando der Luftstreitkräfte mit Zahl KoLu 5696-VS/3/69 mit Wirkung 16. August 1969 die Flugplatzkompanie Wiener Neustadt aufgelöst, und die Flug-Betriebs-Gruppe Wiener Neustadt aufgestellt.
Am 1. Oktober 1969 wurde der Hubschrauberstützpunkt Klagenfurt eröffnet. Dieser Stützpunkt wurde abwechselnd von der 1. und 2. Staffel betreut.
Im Rahmen der Dreharbeiten für den Heeresausbildungsfilm „Unternehmen Eisvogel“ verlegten mehrere Hubschrauber der 2. Hubschrauberstaffel/I. Geschwader am 13. Februar 1969 von Langenlebarn nach Saalfelden. Der Verband bestand aus vier Hubschraubern, von denen jeweils zwei aus Langenlebarn und aus Hörsching kamen.
Die Besatzungen hatten den Auftrag, Soldaten einer Jägereinheit in der Nähe des Schleusenwärterhauses des Kraftwerkes Kaprun abzusetzen. Am 14. Jänner startete die Besatzung, Offizierstellvertreter Johann Baranek und Wachtmeister Rainer Wehrle als Piloten und Korporal Franz Schoder als Bordtechniker, um 9 Uhr 30 mit einem Transporthubschrauber vom Typ Agusta-Bell AB-204 mit dem Kennzeichen 4D-BG von Saalfelden. Neben der Besatzung befanden sich auch sechs weitere Soldaten an Bord des Hubschraubers.
Beim Versuch, den vorgesehenen Landeplatz anzufliegen, wurde der Hubschrauber von einem starken Fallwind erfasst. Nach einer Flugzeit von etwa 20 Minuten musste die Besatzung um 9 Uhr 50 eine Notlandung am Moserboden durchführen, wobei die Maschine zu Bruch ging. Die drei Besatzungsmitglieder und die sechs Soldaten hatten bei diesem Vorfall großes Glück sie blieben alle unverletzt.
Der beschädigte Hubschrauber, der außer Dienst gestellt werden musste, wurde von Angehörigen der Fliegerwerft Langenlebarn am Unfallort zerlegt, um anschließend auf Lastkraftwagen ins Tal gebracht werden zu können.
Der Ankauf von zwei Transportflugzeugen vom Typ Short Sh-7 „Skyvan“ im Jahr 1969
Nachdem die österreichischen Luftstreitkräfte im Jahr 1965 schon zwei ihrer sechs leichten Transportflugzeuge vom Typ De Havilland of Canada DHC L-20 „Beaver“ bei schweren Flugunfällen verloren hatte, musste Ersatz beschafft werden. Mehrere Flugzeughersteller boten den österreichischen Luftstreitkräften ihre Flugzeugmodelle an. Mit der im nordirischen Belfast angesiedelten Flugzeugfirma Short Brothers and Harland Ltd. und ihren österreichischen Vertretern der Firma Harland fanden noch im Jahr 1965 erste Vorgespräche statt. Die Firma Short Brothers, die im 2. Weltkrieg auf die Herstellung von Flugbooten spezialisiert war, bot den österreichischen Luftstreitkräften Flugzeuge vom Typ Short Sh-7 „Skyvan“ zum Kauf an.
Im Jahr 1966 besuchte eine aus zwei Flugzeugführern und einem Techniker bestehende österreichische Delegation das Herstellerwerk in Belfast. Den Österreichern wurde an Ort und Stelle das Transportflugzeug vom Typ Short Sh-7 „Skyvan“ vorgeführt und die Brauchbarkeit und Eignung dieses Typs für die österreichischen Luftstreitkräfte vorgetragen. Den Beamten des Bundesministeriums für Landesverteidigung und hohen Offizieren der österreichischen Luftstreitkräfte wurde von Vertretern der Flugzeugfirma Short Brothers and Harland Ltd. vom 26. bis zum 28. Oktober 1966 am Flugplatz Wiener Neustadt ein Transportflugzeug vom Typ Short Sh-7 vorgeführt.
Nachdem im Jahr 1967 das dritte Transportflugzeug vom Typ De Havilland DHC L-20 bei einer Notlandung zu Bruch gegangen war und ausgeschieden werden musste, verschärfte sich die Knappheit an Transportkapazität, und es musste dringend Ersatz für die drei verlorenen Transportflugzeuge angeschafft werden.
Am 23. Oktober 1968 entschied sich das Bundesministerium für Landesverteidigung zum Ankauf von zwei Transportflugzeugen dieses Typs und erteilte der Firma Short Brothers einen Beschaffungsauftrag. Der Mangel an Transportflugzeugen konnte aber erst im Jahr 1969 mit der geplanten Auslieferung der beiden Transportflugzeugen behoben werden. Die Flugzeuge hatten einen Frachtraum, der 19 Passagieren oder 18 voll ausgerüsteten Soldaten Platz bot. Durch die Heckklappe waren sie auch zum Transport von sperrigen Lasten und kleineren Fahrzeugen geeignet. Ein großer Vorteil der Flugzeuge war die geringe Start- und Landestrecke von nur etwa 359 Metern, und die Möglichkeit auf Pisten aller Art zu starten und zu landen. Dadurch konnten die Transportflugzeuge nicht nur von befestigten Flugplätzen aus eingesetzt werden, sondern auch von Feldflugplätzen.
Bei diesem Festakt waren weiters anwesend: Bundesminister Dr. Prader Brigadier Mader - Kommandant der Fliegerbrigade Brigadier Hauck - Fliegerinspektor Dipl. Ing. Biely - Heereschefingenieur Generalmajor Dipl. Ing. Mühlbacher Manfred J. Harrer - Short Vertreter in Österreich
Gegen 10 Uhr 15 kam es zu folgendem Gespräch zwischen dem Tower in Langenlebarn und der im Landeanflug befindlichen Besatzung des Transportflugzeuges mit dem Kennzeichen 5S-TB: Besatzung: „Tulln Tower, this is 5S-TB (Five Sierra Tango Bravo) on final for runway 27 (Two Seven)“ Tower: „5S-TB is cleared to land on runway 27 grass, wind 260 degrees with 7 knots“ Besatzung: „Cleared to land grass 27, 5S-TB“ Tower: „5S-TB on ground at 1022, welcome in Langenlebarn, taxi to ramp four“
Acht Minuten später traf um 10 Uhr 30 die zweite Transportmaschine mit dem Kennzeichen 5S-TA am Fliegerhorst Langenlebarn ein.
Die offizielle Übergabe der beiden Transportflugzeuge an das österreichische Bundesheer fand im Rahmen einer kleiner Feier am 12. Februar am Fliegerhorst Langenlebarn statt. Der Verkaufsdirektor der Firma Short Brothers and Harland Ltd. D.S. Scoffham übergab die zwei Flugzeuge an den damaligen Kommandanten der 3. Staffel/III. Geschwader, Oberleutnant Starkbaum.
Mit dem Eintreffen der beiden Transportflugzeuge verfügte das österreichische Bundesheer erstmals über leistungsfähige Transportflugzeuge. Die beiden Transportflugzeuge wurden der 3. Flächenstaffel/III. Geschwader zugeteilt und waren eine willkommene Ergänzung zu den drei verbliebenen Flugzeugen des Typs De Havilland of Canada DHC L-20. Die neuen Flugzeuge konnten in dem im August 1969 fertig gestellten Hangar IV untergebracht werden und mussten nicht, wie die drei Transportflugzeuge vom Typ De Havilland DHC L-20, im Freien abgestellt werden. Bei ihrem Eintreffen Österreich hatten die Flugzeuge einen dunkelgrünen Anstrich und Sichtmarkierungen in Dayglo an der Bugkappe, an den Tragflächenenden und am Ende des Doppelleitwerks.
Der geplante Ankauf von weiteren sechs Flugzeugen dieses Typs konnte nicht durchgeführt werden, obwohl es schon konkrete Verhandlungen mit einigen Anbietern gab. Einer dieser Verhandlungspartner war die griechische Fluggesellschaft Olympic Airways. Der Einsatz der Transportflugzeuge vom Typ Short Sh-7 „Skyvan“ für VIP-Transporte
Da es in Österreich keine Regierungsflugzeuge gab (und auch noch heute nicht gibt) wurden viele Flüge von Politikern mit Luftfahrzeugen des Bundesheeres durchgeführt. Die neu angekauften Transportflugzeuge vom Typ Short Sh-7 „Skyvan“ wurden vom Herstellerwerk mit einer sogenannten VIP-Ausrüstung ausgeliefert. Für längere Flüge konnte auch eine Toilette eingebaut werden.
Mit Befehl AE327238-Luft/69 wurde die Abnahme, Übernahme und Abholung der ersten sechs Hubschrauber angeordnet. Die Einschulung der Piloten und Techniker aus Langenlebarn erfolgte von Mitte Mai bis Mitte Juni 1969 im Herstellerwerk in Italien.
Das technische Personal reiste am 18. Mai 1969 nach Italien ab, die Piloten folgten am 1. Juni. Die ersten sechs Hubschrauber dieses Typs trafen im Juni 1969 in Langenlebarn ein. Weitere sechs Hubschrauber kamen im Herbst nach Langenlebarn. Diese 12 Hubschrauber wurden zwischen der 1. und der 2. Staffel des III. Geschwaders aufgeteilt. Nach Eintreffen der neuen 12 Hubschrauber gliederten sich die 1. und die 2. Staffel wie folgt:
Die 1. Staffel, unter dem Kommando von Oberleutnant Oppenauer, verfügte nun über folgende Hubschrauber: 6 Agusta-Bell AB-206A „Jet Ranger“ 5 Bell H-13H
Die 2. Staffel, unter dem Kommando von Oberleutnant Jaritz, verfügte nun über folgende Hubschrauber: 6 Agusta-Bell AB-206A „Jet Ranger“ 7 Bell H-13H
Der letzte für Langenlebarn vorgesehene Hubschrauber vom Typ Bell H-13H, mit dem Kennzeichen 3B-HF, wurde am 17. März 1969 von Aigen im Ennstal nach Langenlebarn überstellt.
Flugunfall am Samstag der 2. Mai 1970
Anfang Mai 1970 nahmen zwei Transporthubschrauber der 2. Hubschrauberstaffel/ I. Geschwader an Manövern in Kärnten teil. Die beiden Besatzungen starteten am Vormittag des 2. Mai 1970 von Langenlebarn und flogen über Klagenfurt zur Gerlitzen.
Um 14 Uhr 30 startete die Besatzung, Zugführer Gartlgruber und Wachtmeister Peter Lang als Piloten und Korporal Franz Schoder als Bordtechniker, mit dem Transporthubschrauber mit dem Kennzeichen 4D-BU von der Bergstation der Seilbahn, die auf die Gerlitzen führt. Die beiden Transporthubschrauber transportierten als Außenlast Teile einer Radarstation, die in der Nähe des Schutzhauses auf der Gerlitzen errichtet werden sollte. Die Teile der Radarstation wurden mit Lastkraftwagen zur Bergstation gebracht, und von hier aus mit den beiden Transporthubschraubern weitertransportiert. Nach einer Flugzeit von etwa acht Minuten setzte die Besatzung die Teile ab, und landete in unmittelbarer Nähe der Gerlitzenschutzhütte. Bei der Landung um 14 Uhr 38 stellte sich aber heraus, dass das Gelände auf dem der Hubschrauber aufgesetzt hatte, zu uneben war. Der Bordtechniker, Korporal Schoder, stieg aus dem Hubschrauber aus und wollte den Piloten bei einem weiteren Landeversuch einweisen. Beim Versuch, den Hubschrauber aufzusetzen, brach das Landegestell im Schnee ein, und die Rotorblätter berührten den Boden. Bei dieser Bodenberührung ging die Maschine zu Bruch und wurde völlig zerstört.
Die Besatzung des Transporthubschraubers hatte großes Glück. Das Hauptgetriebe des Hubschraubers flog nach hinten davon, deshalb blieb die Besatzung unverletzt. Nicht nur die drei Besatzungsmitglieder des verunglückten Hubschraubers hatten großes Glück, auch die Besatzung des zweiten Hubschraubers, der als erstes gelandet war, da bei der Bruchlandung große Teile des Hubschraubers in alle Richtungen davon flogen. Das Unglück hatte sich in unmittelbarer Nähe der Schutzhütte, die zu diesem Zeitpunkt stark besucht war. Die umher fliegenden Teile verletzten aber niemanden.
Zum Abtransport des zerstörten Hubschraubers musste ein Bergetrupp der Fliegerwerft angefordert werden. Soldaten bewachten in der Zwischenzeit das Wrack bis zu Abtransport. Der schwer beschädigte Hubschrauber wurde soweit möglich zerlegt, um mit einem zweiten Hubschrauber ins Tal geflogen zu werden. Zu diesem Zweck wurde der Schwanzträger des Hubschraubers abmontiert. Am 9. Mai erfolgte der Abtransport des Hubschraubers. Der Schwanzträger wurde als Innenlast und der Rumpf des Hubschraubers als Außenlast mit dem Hubschrauber mit dem Kennzeichen 4D-BK ins Tal geflogen. Lastkraftwagen transportierten die Teile des Hubschraubers in die Fliegerwerft.
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