Die Geschichte des Fliegerhorstes Langenlebarn von
1936 bis 2000
Kurzversion aus der
Dissertation von Herrn Dr.Mag. Hubert Prigl. Anmerkung: Das Hakenkreuz ist ein Symbol dieser Epoche und dient der historischen Korrektheit.
Teil X
Die Zivilluftfahrt am Fliegerhorst Langenlebarn von 1946 bis 1954
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Der Zivilflugbetrieb zu Beginn der 50er Jahre
Neue Probleme mit den sowjetischen Soldaten und die Ausweitung des Flugbetriebes
Zu Beginn der 50er Jahre wurde der Zivilflugbetrieb am Fliegerhorst Tulln/ Langenlebarn schon zur Routine. Proteste der Sowjetunion und gelegentliche Sperren des Straßenkorridors durch Soldaten der Roten Armee konnten den Dienst- und Flugbetrieb nur verzögern aber nicht verhindern.
Zwischen den Flugplätzen Tulln/Langenlebarn und Schwechat hatte sich in den letzten Jahren eine Konkurrenz aufgebaut. In den Jahren 1946 bis 1949 landeten jeweils nur die nationalen Fluggesellschaften der drei westlichen Besatzungsmächte auf beiden Flugplätzen. Ab 1949 hatte sich dies aber geändert. Für den Flugplatz Schwechat begannen sich nun auch weitere Fluglinien zu interessieren, und nach Verhandlungen mit der britischen und der französischen Besatzungsmacht wählten internationale Fluglinien Schwechat als Landeplatz. Im Gegensatz dazu blieb der Flugplatz Tulln/Langenlebarn der amerikanischen Fluglinie PAN AM vorbehalten. *
* Am 5. April 1949 eröffnete die SAS ihren Liniendienst von Oslo nach Wien-Schwechat. Am Mittwoch den 5. Juli 1950 führte die israelische Fluggesellschaft EL AL ihren ersten Linienflug von Tel Aviv nach Schwechat durch. Am 10. Mai 1953 erfolgte der erste Linienflug einer Swissair Maschine vom Flugplatz Zürich nach Schwechat.
Der Flugbetrieb in den Jahren 1949 bis 1952
Das kleine Mädchen hatte seine Mutter seit drei Jahren nicht mehr gesehen, da sie im Jahr 1947 einen amerikanischen Soldaten geheiratet hatte und mit diesem nach Amerika übersiedelt war.
In den Monaten November und Dezember 1950 musste die Start- und Landebahn des Flugplatzes Schwechat saniert werden. Da diese Arbeiten aber nur bei einer Sperre des Flugplatzes durchgeführt werden konnten wurde der gesamte militärische und zivile Flugbetrieb nach Langenlebarn umgeleitet. Dieser Umstand führte dazu, dass neben der PAN AM nun auch die britische BEA, die holländische KLM, die skandinavische SAS, die Italienische Alitalia, die israelische EL AL und die französische Air France Langenlebarn anflogen.
Am Samstag den 24. Februar 1951 traf der amerikanische Komponist Samuel Barber von Frankfurt kommend am Flugplatz Tulln/Langenlebarn ein. Er kam zur österreichischen Uraufführung des Werkes ,,Der Konsul“ nach Wien. Der Komponist dieses Werkes der Amerikaner Gian Carlo Menotti, ein langjährige Freund Barbers, traf am 26. Februar 1951 am Flugplatz Schwechat ein.
In den Monaten Juli bis Oktober musste die Start- und Landebahn des Flugplatzes Schwechat wieder saniert werden. Die Verlegung des gesamten Zivilfugbetriebes nach Langenlebarn führte zu einem sprunghaften Anstieg des Passagier und Frachtaufkommens, das die Anlagen und das Personal an die Grenzen der Belastbarkeit brachte.
In der Chronik des Flugplatzes wurde festgehalten, dass in diesem Zeitraum 270 zivile Flugbewegungen registriert und 10.847 Passagiere und 73.783 lbs Fracht wurden abgefertigt wurden.
Flugplan vom 24. April 1951
Aus
diesem Flugplan ist zu ersehen, dass es im Gegensatz zum Flugplatz
Schwechat in Langenlebarn von Montag bis Samstag nur eine tägliche
Flugverbindung gab. Die Maschinen hatten als Zielflugplatz New York.
Nur am Mittwoch und Freitag war Frankfurt der Zielflughafen.
Besuch einer schwedischen Delegation in Wien im August 1951
Am 4. August 1951 landete kurz nach 18 Uhr 30 eine schwedische Delegation am Flugplatz Tulln/Langenlebarn. Teilnehmer der Delegation waren: Torston Nilsson (Verkehrsminister) und Hjalmar Mehr (Stockholmer Stadtpräsident). Die Schweden waren zur Eröffnung der Per Albin Hansson Siedlung und zur Enthüllung der Hansson Büste angereist. Die beiden Schweden wurden von Vizekanzler Dr. Schärf, Bundesminister Kraus, Bürgermeister Jonas, Stadtrat Afritsch, Bundesrat Riemer, Legationsrat Dr. Kreisky und dem schwedischen Gesandten Belfrage empfangen.
Die Schweden waren auf Einladung der Stadt Wien nach Wien gekommen. In den folgenden Tagen erfüllten sie ein umfangreiches Besichtigungs- und Gesprächsprogramm. Am 6. August wurde der erste Teil der neuen Wohnhausanlage eröffnet und auf den Namen „Per Albin Hansson-Siedlung“ getauft. Am 7. August unternahmen die Schweden eine große Stadtrundfahrt. Bei dieser konnten sie sich von den Wiederaufbauarbeiten überzeugen. Nach ihrem Aufenthalt in Wien reisten die Schweden am 7. August zu einem Kurzbesuch nach Salzburg. Am Donnerstag den 9. August 1951 flog die schwedische Delegation um 13 Uhr vom Flugplatz Tulln/Langenlebarn nach Stockholm zurück. Die schwedische Delegation wurde vom schwedischen Gesandten Belfrage, dem schwedischen Konsul Kalhorn, Legationsrat Dr. Schiller, Nationalrat Probst und Bundesrat Millwisch verabschiedet. Der Flugbetrieb in den Jahren 1952
Ab 3. Jänner 1952 wurden folgende Direktflüge von und nach Langenlebarn durchgeführt: 6 mal wöchentlich nach München, Frankfurt, Berlin und Düsseldorf 5 mal wöchentlich nach Stuttgart und London 2 mal wöchentlich nach Brüssel 1 mal wöchentlich nach Amsterdam
Am Donnerstag den 7. Februar 1952 landete die Linienmaschine der PAN AM am Flugplatz Tulln/Langenlebarn. Das Flugzeug wurde schon dringend erwartet, an Bord der Maschine befand sich ein Spezialpräparat für einen kleinen Wiener Jungen. In einer einzigartigen Aktion wurde die Spezialmedizin von Amerika nach Wien geflogen. Am Flugplatz wurde das Präparat vom Manager der PAN AM in Wien Robert Burnett in Empfang genommen und sofort in das Mautner-Markhofsche Kinderspital gebracht.
Der Wiener Kurier beschrieb diesen Flug auf recht eindrucksvolle Weise am 8. Februar 1952 auf Seite 1 wie folgt: „.... Ein paar Stunden, bevor die Eltern des Knaben das größte Glück ihres Lebens erlebten, hatte es noch so ausgesehen, als ob alle Mühe vergebens gewesen wäre. Denn die Maschine, die das lebensrettende Mittel aus New York brachte, musste in Schottland angehalten werden und verlor wertvolle Stunden. Es war unmöglich das Anschlussflugzeug, die fahrplanmäßige Maschine der Pan American Airways, in Frankfurt noch rechtzeitig zu erreichen. In diesen kritischen Minuten ereignete sich jedoch etwas, das es verdient, besonders festgehalten zu werden: Die rund 40 Fluggäste der fahrplanmäßigen Maschine - alles Menschen, die große Beträge bezahlt hatten, um schneller an ihr Ziel zu kommen - erklärten sich übereinstimmend bereit, vier Stunden zu warten. Allen diesen Ungenannten ist es mit zu danken, dass Karl Buichl leben wird ...“
Mit dem Sommerflugplan, gültig ab dem 1. Juni 1952, wurden ab und nach Wien zahlreiche neue Flugverbindungen aufgenommen. Nicht weniger als acht internationale Fluggesellschaften führten regelmäßige Starts- und Landungen auf den Wiener Flughäfen durch.
In Langenlebarn landete die Pan American World Airways (PAN AM). In Schwechat landeten die British European Airways (BEA), die Scandinavian Airlines System (SAS), die SABENA= Belgian Airlines (SN), die Air France (AF), die Koninklijke Luchtvaart Maatschappy (KLM) und die Israel Airlines /EL AL). In Vöslau landete die Tschechoslowakische Luftfahrtgesellschaft (CSA).
Am 14. August 1952 trafen zwei ungewöhnliche Fluggäste am Flugplatz Langenlebarn ein, zwei junge Löwen für den Tiergarten Schönbrunn. Leo und Leona kamen mit einem Sonderflugzeug der PAN AM um 17 Uhr aus Frankfurt an. Die jungen Löwen wurden vom Direktor des Schönbrunner Tiergartens Dr. Prachetka in Empfang genommen.
Am 28. August 1952 traf Alexander Smallens, der Dirigent der Aufführung der Gershwin Oper ,,Porgy und Bess" am Flughafen Tulln/Langenlebarn ein.
Am 7. September 1952 traf der Hollywoodschauspieler Wayne Morris am Flugplatz ein.
Die Sperre des Flugplatzes Schwechat im Sommer 1952 und ihre Auswirkungen auf den Flugplatz Langenlebarn
Das Jahr 1952 brachte die letzte große Steigerung des Flugbetriebes am Fliegerhorst. Durch den vermehrten Flugbetrieb in Schwechat musste eine Generalsanierung der Start- und Landebahn vorgenommen werden. Diese Sanierungsarbeiten, die im Sommer 1952 durchgeführt wurden, führten zu einer Sperre des Flugplatzes für etwa sechs Wochen. In diesem Zeitraum wurde der gesamte Zivil- und Militärflugbetrieb der Westalliierten in Langenlebarn durchgeführt. Das für den Flug- und Wartungsbetrieb notwendige Wartungspersonal wurde täglich nach Langenlebarn gebracht. „.... wurde die Piste in Schwechat für rund 6 Wochen wegen Ausbesserungsarbeiten gesperrt. Alle Flüge mussten nach Tulln-Langenlebarn verlegt werden, auch die BEA selbst inklusive dem gesamten Bodenpersonal. Hier wurden dann nur mehr ein paar Flugzeuge von uns selbst abgefertigt, der Rest von den Amerikanern. Auf der einen Seite bedeutete das weniger Arbeit, nur der Anfahrtsweg war noch länger. Wir fuhren täglich mit dem Bus, den die BEA bereitstellte, von einem Sammelpunkt in der Stadt nach Tulln raus ...“
Die Verlegung des Flugbetriebes nach Langenlebarn zeigt im Jahresvergleich eine Steigerung in den Monaten Juli und August.
„Gäste“ in diesem Sommer waren eine Curtiss C-46 „Commando“ der israelischen Fluggesellschaft EL AL und ein Flugzeug vom Typ Airspeed A.S. 57 „AMBASSADOR“ der British European Airways.
Weitere „Gäste“ am Fliegerhorst waren Flugzeuge der holländischen KLM und der französischen Air France.
Der Zivilflugbetrieb im Jahr 1953
Am 8. April 1953 flogen der bekannte österreichische Schauspieler Josef Meinrad gemeinsam mit dem ehemalige amerikanische Kulturoffizier Ernst Häussermann und dem Kameramann Hans Schneider am Fliegerhorst Tulln/Langenlebarn zu Dreharbeiten nach Amerika ab.
Nach Abschluss der Dreharbeiten landete die Gruppe am 4. Juni 1953 wieder am Flugplatz Tulln/Langenlebarn.
Zu Jahresbeginn 1953 hatten die Beamten der amerikanischen Botschaft in Wien Ernst Häussermann, Hale und Dr. Spaudling den Plan ein Film über die Amerikareise eines österreichischen Schauspielers zu drehen. Die Wahl fiel auf den bekannten Schauspieler Josef Meinrad. Der Film sollte ursprünglich „Der Österreicher in Amerika“ heißen, wurde aber später auf den Titel „“Pepi Columbus“ umbenannt. Die Uraufführung dieses Films fand am 17. Dezember 1954 statt.
Am Mittwoch den 8. Juli 1953 traf der amerikanische Präsidentschaftskandidat der demokratischen Partei, Adlai E. Stevenson in Langenlebarn ein. Gouverneur Stevenson befand sich auf einer Weltreise und besuchte die wichtigsten Städte der Welt und die Stützpunkte der amerikanischen Streitkräfte. Sein Aufenthalt in Wien war für 3 Tage festgelegt, bei seinem Besuch traf er mit österreichischen Politikern, wie Bundeskanzler Raab, Vizekanzler Schärf und Außenminister Gruber zusammen. Am Freitag den 10. Juli flog Gouverneur Stevenson vom Flugplatz Tulln/ Langenlebarn nach Berlin weiter.
Am 30. Juli 1953 traf der Präsident der größten amerikanischen Gewerkschaft Walter Reuther zu einem Kurzbesuch in Wien ein. In Wien führte er Besprechungen mit dem Präsidenten des österreichischen Gewerkschaftsbundes Böhm. Walter Reuther, der bereits im Jahr 1933 in Wien war, flog am 1. August nach Paris weiter.
Am 8. September 1953 trafen führende amerikanische Ärzte zu einem Informationsbesuch in Wien ein.
Am 21.Oktober 1953 kam München Kardinal Spellman zu einem Privatbesuch nach Wien. Zu seinem Empfang am Flugplatz Langenlebarn fanden sich der amerikanischen Hochkommissar Thompson und Vertreter der katholischen Kirche ein. Kardinal Spellman, der im 2. Weltkrieg Militärvikar der US-Streitkräfte war reiste am 23. Oktober wieder aus Wien ab.
Begrüßung von Kardinal Spellman durch Hochkommissar Thompson und Franz Jachym
Der Zivilflugbetrieb im Jahren 1954 und 1955
Der Abflug der österreichischen Verhandlungsdelegation nach Berlin am 9. Februar 1954 und deren Rückkehr am 19. Februar 1954
Zu Jahresbeginn 1954 wurden Vorbereitungen für eine große Außenministerkonferenz in Berlin getroffen. An dieser Konferenz nahmen neben den Außenministern der vier Besatzungsmächte auch eine österreichische Delegation, bestehend aus Außenminister Figl und Staatssekretär Dr. Kreisky*, teil. Am 9. Februar flog die österreichische Verhandlungsdelegation mit einer Linienmaschine der PAN AM vom Fliegerhorst Tulln/Langenlebarn ab.
Obwohl die österreichische Bevölkerung über die Nichteinigung informiert worden war entstand eine spontane Empfangsfeier. Aus den umliegenden Bezirken wurden Jugendliche mit Autobusen zum Fliegerhorst gebracht. Nach der Landung des Flugzeuges wurde die Verhandlungsdelegation von Bundeskanzler Ing. Julius Raab und Mitgliedern der Bundesregierung begrüßt. Nach diesem offiziellen Teil bildeten 500 Jugendliche mit Fackeln ein Spalier vom Haupttor des Fliegerhorstes bis zur Ortsmitte von Langenlebarn. Vom Fliegerhorst fuhr der Bundeskanzler , der Außenminister und die anwesenden Politiker durch das Spalier von Fackelträger langsam ab. Leopold Figl der von dieser Geste gerührt war hielt anschließend im Kinosaal von Langenlebarn eine Rede. Trotz des fehlenden Verhandlungserfolges war die Stimmung gut und alle Redner hielten patriotische Ansprachen. Grundaussage alle Reden war:“ Das "Nein" von Berlin wird nicht widerstandslos hingenommen.“
Die Abreise von Bundeskanzler Julius Raab in die Vereinigten Staaten von Amerika am 20. November 1954
Am 20. November 1954 trat Bundeskanzler Julius Raab eine mehrtägige Amerikareise an. Der Bundeskanzler flog vom Flugplatz Tulln/Langenlebarn mit der Linienmaschine der PAN AM ab.
Die letzten 12 Monate des Zivilflugbetriebes
Im Rahmen seiner Europareise landete der afrikanische Politiker Benjamin Nnamdi Azikiwe* am 31. Mai 1954 in Langenlebarn. * Benjamin Nnamdi Azikiwe wurde am 1. Oktober 1960 der erste Präsident von Nigeria (bis 16. Jänner 1966)
Baron Louis Nathaniel Rothschild war am 15. Jänner 1955 bei einem Badeunfall auf der Karibikinsel Jamaika gestorben. In seinem Testament verfügte er die Überführung seiner Leiche nach Wien. Er wurde am Zentralfriedhof gegraben.
Der Zivilflugbetrieb am Fliegerhorst Tulln/Langenlebarn in den Jahren 1951 bis 1954 in Zahlen
Die Zahl der in Langenlebarn gelandeten Flugzeuge war im Jahr 1951 mit 459 Landungen am höchsten. Ab 1954 begannen die den Fliegerhorst Tulln/Langenlebarn anfliegenden Fluggesellschaften ihre Starts und Landungen schrittweise auf den britisch/französischen Flugplatz Schwechat zu verlegen. Mit der Verlegung der Fluggesellschaften vom Flugplatz Tulln/ Langenlebarn nach Schwechat ging die Zahl der Starts und Landungen, die im Jahr 1954 am Flugplatz Tulln/Langenlebarn durchgeführt wurden, auf 324 zurück.
Ein kurzer Überblick der Passagierzahlen von 1951 bis 1954 zeigt auch hier die abnehmende Bedeutung des Flugplatzes Langenlebarn. Im gleichen Umfang, mit dem Langenlebarn an Bedeutung verlor, gewann der Flugplatz Schwechat.
Vergleich der Passagierzahlen:
Im gleichen Zeitraum ging auch die Zahl der Landungen auf der Tulln Air Base stark zurück.
Anzahl der Landungen, durchgeführt von Zivilflugzeugen, auf der Tulln Air Base zwischen 1951 und 1954:
1951 459 Landungen (=19,3% aller Landungen in Österreich) 1952 420 Landungen (=24,1% aller Landungen in Österreich) 1953 292 Landungen (=13,6% aller Landungen in Österreich) 1954 324 Landungen (=10,3% aller Landungen in Österreich)
Einer der Gründe, weshalb die Passagierzahlen sanken, dürfte, auch die im Vergleich zum britisch/französischen Flugplatz Schwechat größere Entfernung des Flugplatzes Langenlebarn zur Stadtgrenze von Wien gewesen sein.
Ab 1954 führte die PAN AM Starts und Landungen in Langenlebarn und in Schwechat durch. Für das Jahr 1955 zeichnete sich das Ende des Zivilflugplatzes Tulln/Vienna ab, da auch schon die amerikanische PAN AM zahlreiche Flüge nach Schwechat umleitete.
Am 26. Juni landete das letzte Passagierflugzeug der PAN AM am Flugplatz Tulln/ Langenlebarn. Planmäßig startete am 27. Juni das Flugzeug wieder. Mit dem Start dieses Flugzeuges endete der Zivilluftverkehr in Langenlebarn. Unmittelbar nach dem Start des letzten Passagierflugzeuges begannen die Bediensten der PAN AM mit der Verlegung der Ausrüstung von Langenlebarn nach Schwechat
Die große Übersiedlung im Juni 1955
Unter der Schlagzeile:
„Flughafen Tulln - Militärflughafen ?“
berichteten die Tullner Bezirksnachrichten am 11. Juni 1955:
„... Eine große Übersiedlungsaktion ist zur Zeit bei den PAN AMERICAN AIRWAYS im Gange: Bis zum 1. Juli muss der gesamte Flugbetrieb dieser Gesellschaft von Tulln (Langenlebarn) nach Schwechat verlegt sein. Die Super G-Clipper die mit Beginn des Herbstflugplanes die Verbindung Wien-New York-Chicago aufnehmen sollen, können so meint man wegen ihrer Größe nicht mehr in Tulln landen. Ab 1. Juli werden in Tulln nur mehr USA-Militärmaschinen stationiert sein".
Der Plan, den Flugbetrieb von Tulln nach Schwechat zu transferieren, bestand schon seit langem. Der dem Stadtzentrum - so wird behauptet ! – „wesentlich“ näher gelegene Schwechater Flughafen ermöglicht in seiner Eigenschaft als Sammelhafen aller Österreich anfliegender Fluglinien ein bequemes Umsteigen für die Fahrgäste und eine Erleichterung in der Beförderung von Luftfrachten. Der Einsatz der Super G-Clipper wird wahrscheinlich schon Ende August oder im September erfolgen. Die Maschinen, die achtzig Fahrgäste befördern können, sollen von der über dem Atlantik verkehrenden Touristenklasse abgezogen werden.
Im Zusammenhang mit diesem Problem wird die Frage diskutiert, was nach dem Abzug der Alliierten mit dem Tullner Flugfeld geschehen soll. In informierten Kreisen wird von der Möglichkeit gesprochen, Tulln nach der Aufstellung des Bundesheeres als Militärflughafen zu verwenden.
Wir erinnern unsere Leser daran, daß die „Tullner Bezirks-Nachrichten“ sich schon seit längerer Zeit und in mehreren größeren Artikeln mit der Möglichkeit befasste, die der Tullner Flughafen bietet. Nach wie vor sind die damals ins Treffen geführten Argumente, Tulln zu einem zentralen Zivilflughafen auszubauen, nicht widerlegt wurden.
Tulln (Langenlebarn) ist der landungsmäßig geeignete Platz und witterungsmäßig besser als Schwechat, Aspern oder Straßhof-Wagram.
Wappen der Zivilluftfahrtgesellschaften
Wappen der KLM Royal Dutch Airlines
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