Sikorsky
S-65C-2 / CH-53OE
Hersteller:
Sikorsky,
Vereinigte
Staaten von Amerika
Stückzahl:
2
Im
Einsatz von: 9/70 bis 5/81
"über Nacht verkauf" am 15. Mai 1981


Typenbeschreibung
TECHNISCHE DATEN
Besatzung:
Abmessungen:
Hauptrotor:
22,02 m
Länge: 20,47 m
Höhe: 7,58 m
Gewichte:
Leergewicht:
10.160 kg
max. Startgewicht: 19.050 kg
|
Leistungen:
max.
Geschwindigkeit: 314 km/h
Triebwerk:
Type:
2 x General Electric T64-GE-3
Leistung:
2 x 3.080 PS
Sonderausrüstung:
Krankentragen,
Zusatztanks, Außenlasthaken
Bewaffnung:
keine
|
Kennzeichen
identi-fication |
Werknummer
serial
number |
Baujahr
mfg.date |
Kennz.
vor ÖBH
identification
before
AAF |
beim
ÖBH
date
Austria Air
Force
dd.mm.yyyy |
Einheit
squadron |
Anmerkung
note |
Kennz. nach ÖBH
identification aft
AAF |
5L-MA |
65-223 |
1970 |
|
01.09.1970 - 15.05.1981 |
2.Sta/HSGeschw 3
Hörsching |
verkauft
an Israel AFupgraded to
Yasur 2000
Yasur 2025"Night Pretador" squadron
based in Tel-Nof AFB |
IAF als 665
065 |
5L-MB |
65-224 |
1970 |
|
01.09.1970 - 15.05.1981 |
2.Sta/HSGeschw 3
Hörsching |
verkauft
an Israel AF upgraded to
Yasur 2000
,
31Mar96 crashed soon after take-off in the Judean
desert, 2 crew + 5 pax killed, |
IAF als 666
066
|
acc - Flugunfall, wfu
- außer Dienst gestellt, w/o - durch Unfall
ausgeschieden, scr - verschrottet, pr -
ausgestellt, sold - verkauft, for spares -
ausgeschlachtet
Kennzeichen |
beim Bundesheer |
das letzte
Foto |
nach dem Bundesheer |
Text:
www.doppeladler.com
Im Mai 1981 wurden die
Hubschrauber unter Verteidigungsminister Otto Rösch (SPÖ)
überraschend an Israel verkauft. Selbst die
Staffelangehörigen traf dieser Schritt völlig unvorbereitet.
Die israelischen Streitkräfte suchten nach Ersatz für
verloren gegangene CH-53 und dürften zuvor ihr Interesse an
einem Ankauf der technisch eng verwandten Maschinen bekundet
haben.
Die durchaus nachvollziehbare
Begründung des Verkaufs über die hohen Betriebs- und
Instandhaltungskosten und den geringen Einsatzbedarf dürfte
jedoch nur ein Teil der Geschichte sein. Der Preis
von 52,8 Mio. Schilling für zwei „Hubschrauber
S 65 Ö mit allen dazugehörigen Werkzeugen und Ersatzteilen“
war sehr gering angesetzt. Eine
Ausschreibung wollte man vermeiden, obwohl das Paket laut
Einschätzung der österreichischen Vertretung der Fa.
Sikorsky selbst „unter Freunden das dreifache Wert“
war. Grund dafür könnte sein, dass Bundeskanzler Kreisky
(SPÖ) mit diesem „Geschenk“ den Staat Israel besänftigen
wollte. Die zwischenstaatlichen Beziehungen litten unter dem
Versuch Kreiskys, Yasir Arafat, den Führer der
Palästinenserorganisation PLO, auf die internationale
politische Bühne zu bringen.
Zusammenfassend dürfte sich
1981 ein gering bewerteter Einsatzbedarf und eine ungünstige
Kostenentwicklung mit einer konkreten Anfrage der
israelischen Streitkräfte und einer günstigen diplomatische
Gelegenheit getroffen haben.
Ab 15. Mai 1981 erfolgte die
Überstellung nach Israel. Das für die
Überstellung erforderliche Personal wurde mit einer C-130
Hercules nach Linz geflogen. Am Abend des 14. Mai 1981
fanden gemischte Flüge mit israelischen Piloten und
Technikern an Bord statt. Kurz nach der Landung wurden durch
die eingeflogenen Techniker Kurzwellen-Funkanlagen
installiert, um den Kontakt mit Israel herstellen zu können.
Die Israelis, die Medienberichten zufolge mitbekommen haben,
dass man sich in Wien plötzlich um Rüstungsexporte in
kriegführende Länder Gedanken machte, arbeiteten die ganze
Nacht durch. Am nächsten Morgen, den 15. Mai 1981 um 09:00
Uhr hoben die mit israelischen Hoheitsabzeichen versehenen
Maschinen ab. Die Hubschrauber befanden sich nun im
Besitz der israelischen Streitkräfte
|
Für die über Nacht arbeitslosen S-65 Besatzungen bzw. Techniker, mussten
8 Stk. der damals bereits ausgeschiedenen AB-204B wieder revitalisiert
und erneut in den Dienst gestellt werden, um die durch den Verkauf der
Sikorsky Maschinen entstandene Lücke wieder zu schließen.
Im entsprechenden Bundesgesetz über Veräußerung von beweglichem
Bundesvermögen liest sich die offizielle Begründung für den Verkauf wie
folgt:
„Die vom Bundesministerium
für Landesverteidigung vorgesehene Veräußerung der beiden
Hubschrauber Sikorsky S 65 Ö erweist sich nach Feststellung
des Bundesministeriums (…) wegen der mit fortschreitender
Verwendungsdauer verhältnismäßig stark steigenden Betriebs-
und Instandhaltungskosten, angesichts des Ausnutzungsgrades,
der gegenüber diesem Kostenumfang relativ gering ist, als
zweckmäßig. Der gegenwärtige Zeitpunkt scheint für den
Verkauf im Hinblick auf den Grad der Funktionsfähigkeit und
die in Zukunft zu erwartenden Reparaturen sowie angesichts
des zu erzielenden Verkaufserlöses von ÖS 52.800.000,- (…)
vom wirtschaftlichen Standpunkt günstig. Auch vom
militärischen Standpunkt ist dieser Verkauf aus den
vorerwähnten Gründen sowie im Hinblick darauf vertretbar,
dass der ursprünglich erwartete Ausnutzungsgrad – wie in der
bisherigen Verwendungszeit festgestellt wurde – mangels
eines entsprechenden Einsatzbedarfes nicht gegeben ist;
diese Geräte werden daher nicht mehr benötigt.
Eine freihändige Vergabe erscheint im Hinblick auf den
relativ günstigen Preis aus Dringlichkeitsgründen (…)
gerechtfertigt. Überdies ist nach den Erfahrungen des
Bundesministeriums (…) auf Grund der Marktlage auch im Falle
einer Ausschreibung mit keinem höheren Ertrag zu rechnen.“
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Typenbeschreibung
Der Sikorsky CH-53 ist das
Arbeitpferd der Heeresflieger. Er ist einer der größten Hubschrauber der
westlichen Streitkräfte und zeichnet sich durch eine große Ladekapazität
bei hoher Transportgeschwindigkeit und Zuverlässigkeit aus.
Der CH-53 G dient bei den Heeresfliegern als schwerer
Transporthubschrauber. Die Aufgabe im Krisenfall ist vor allem der
schnelle Transport von Material und Personal ins Kampfgebiet. Daneben
gehörte auch die Heranführung neuer Truppen - bzw. deren Austausch - und
die Evakuierung von Verletzten zu den Aufgaben der Transportflieger. Mit
den Heeresfliegern können ferner bei Bedarf schnell Spezialkräfte in die
Nähe ihres Einsatzortes verbracht werden.
In neuester Zeit kamen dem Hubschrauber auch zivile Aufgabe zu.
So wurde beispielsweise der CH-53 auf ersuchen der österr.
Bundesregierung zum ausfliegen der Feriengäste nach der
Lawinenkatastrophe von Galltür angefordert.
Da zu Zeiten des “kalten Krieges” im Warschauer Packt Kampfhubschrauber
vom Typ Mil Mi 24 geflogen wurden, übernahm der CH-53 auf Grund seiner
vergleichbaren Größe im Westen auch bei Gefechtsmanövern die
Aggressorrolle eines vermeintlichen Angreifers, indem er die Mil Mi
simulierte. Das simulierte Angriffsmuster der anderen Hubschrauber
bestand im Tiefflugangriff, abfeuern von ungelenkten Raketen,
hochziehen, wegbrechen zur Seite hin und Übergang in den erneuten
Tiefflug. Sowohl Piloten, als auch Material erreichten dabei die
Leistungsgrenzen.
Außenlasten: Mittels Außenlasthaken kann er auch sperrige Güter
bis zu 9 t befördern, jedoch nur bei teilgefüllten Treibstofftanks. Mit
vollen Tanks dürfen lediglich 5,5 t mitgeführt werden. Man verwendet für
den Außenlasttransport Netze und Geschirre mit unterschiedlicher
Kapazität und Tragkraft.
Laderaum: Der geräumige Laderaum
fasst wahlweise 36 Sitzplätze für voll ausgerüstete Soldaten, 24 Tragen,
6 Tonnen Material usw.
Geschichte:
Der CH-53 wurde Anfang der 60er Jahre
durch die Firma Sikorky entwickelt. Auslöser war eine Ausschreibung des
US Marine für einen schnellen, allwetterfähigen und gepanzerten
Kampfzonen-Transporthubschrauber. Um möglichst schnell zu eine
flugfähigen Maschine zu kommen, griff Sikorsky auf schon vorhandene
Komponenten zurück. Der Prototyp hob 1964 ab und gewann die
Ausschreibung gegenüber anderen Wettbewerbern. Drei Jahre später begann
bereits die Auslieferung. Dies sollte der Beginn eines des
erfolgreichsten Helikopters der westlichen Welt werden. Mehrere
Varianten wurden für unterschiedliche Zwecke entwickelt.

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