Die Me 323 Gigant war die mit vier, später mit sechs Motoren ausgerüstete Weiterentwicklung des schweren Lastenseglers Me 321 und das größte landgestützte Transportflugzeug des Zweiten Weltkrieges. Konstrukteur war Josef Fröhlich. Wegen seiner Größe war es sehr schwer, den „Gigant“ in die Luft zu bekommen. Es wurde unter anderem mit Raketenantrieb sowie einer Heinkel He 111 (die He 111 Z-Doppelrumpfausführung, „Zwilling“ genannt) durchgeführt. Ein Konstruktionsproblem waren die hoch montierten Triebwerke: Im Falle eines Durchstartens wirkte die gesteigerte Zugkraft der Motoren auf die Gesamtkonstruktion und drückte die Flugzeugnase nach unten – was bei einem Landeabbruch unweigerlich zu einem Absturz führte.
Die ersten Maschinen vom Typ Me 323 D-1 wurden ab September 1942 von den Produktionsstätten Leipheim und Obertraubling ausgeliefert, gefolgt von der Me 323 D-2 mit Zweiblattluftschrauben und der Me 323 D-6 mit stärkerer Abwehrbewaffnung. Eingesetzt wurden sie ab November desselben Jahres bei der I./KG z.b.V. (zur besonderen Verwendung) 323 im Mittelmeerraum zum Nachschubtransport für die in Nordafrika kämpfenden deutschen und italienischen Truppen. Dieses geschah häufig in größeren Gruppen von bis zu 100 Maschinen (zusammen mit Ju 52/3m), die von Bf 110 begleitet wurden. Da die alliierten Luftstreitkräfte in diesem Gebiet die Luftüberlegenheit hatten, kam es zu teilweise schweren Verlusten. So wurden allein am 22. April 1943 14 Me 323 eines Betriebsstofftransports bei Cap Bon abgeschossen.
Bis September 1943 erfolgten die Einsätze im Mittelmeerraum.
Dabei gingen etwa 65 Me 323 verloren, weitere 25 wurden
beschädigt. Die neunköpfige Besatzung war bei Abschüssen über
dem Mittelmeer meist rettungslos verloren. Ab Oktober 1943 wurde
das Transportgeschwader 5 an die Ostfront verlegt. Dort wurden
auch die mit zusätzlichen Waffenständen versehenden
Nachfolgeversion Me 323 E-1 eingesetzt. Die Fertigung lief im
April 1944 aus.