Anfang 1940 wurde eine englische Mine unbeschädigt geborgen und zur Untersuchung zum Sperrversuchskommando der Kriegsmarine nach Kiel gebracht. Das Reichsluftfahrtministerium entsandte Theodor Benecke, zu dessen Aufgabengebiet der Bereich „Abwurfwaffen See“ gehörte, um an der Untersuchung der Mine mitzuwirken. Die Untersuchung ergab, dass die englische Mine mit einer Induktionszündung versehen war. Benecke, der sich bereits im Rahmen seiner Doktorarbeit mit Magnetspulen und homogenen senkrechten Magnetfeldern beschäftigt hatte, fertigte einen Bericht an, in dem er empfahl, zur Räumung der englischen Seeminen ein künstliches Magnetfeld – von einem Flugzeug aus – zu erzeugen.
Am 3. Mai 1940 wurde seitens Generaloberst Udet verfügt, zwei Ju 52 für diesbezügliche Versuche zur Verfügung zu stellen.
Gemeinsam mit Physikprofessor Gerlach (Technische Universität München) entwickelte Benecke einen Ring mit einem Durchmesser von 15 Metern, der unter einem Flugzeug angebracht werden sollte und mit dem ein Magnetfeld erzeugt wurde.
Zur Erprobung wurden Flugzeuge der Typen Dornier Do 24, Bv 138 und Ha 139 herangezogen, welche allesamt nicht überzeugten. Deshalb besuchte Benecke am 2. Juli 1940 die Junkerswerke in Dessau und gab den Auftrag, den Spulenring an eine Ju 52 anzubringen und ferner auch ein Stromaggregat (Leonard-Satz, wie er auch von Scheinwerferbatterien verwendet wurde) miteinzubauen. Bereits im August 1940 waren die diesbezüglichen Arbeiten abgeschlossen.
Die Erprobung der umgebauten Ju 52 erfolgte am 7. September 1940 auf dem Flugplatz Dessau anhand einer originalen englischen Induktionsmine, aus der allerdings Übertragungsladung und Sprengstoff entfernt worden waren. Als Ergebnis der Erprobung konnte festgestellt werden, dass bis zu einer Flughöhe von 70 Metern eine Auslösung der Zündung erfolgte. Flog die Ju 52 MS höher, kam es jedoch nicht mehr zur Zündung.