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Deutsches Luftfahrzeug - stationiert oder auf Besuch in Langenlebarn

 

 

 

 

Heinkel He 70

 

Hersteller: Ernst Heinkel Flugzeugwerke GmbH

Deutsches Reich

 

 

Die Heinkel He 70 Blitz ist ein Schnellverkehrsflugzeug, das von Siegfried Günter konstruiert und ab 1932 von den Ernst Heinkel Flugzeugwerken in Rostock im Auftrag der Lufthansa gebaut wurde. Es war zeitweise die schnellste Verkehrsmaschine der Welt (Spitzengeschwindigkeit 362 km/h). Ihr erster Flug fand am 1. Dezember 1932 statt, nur fünf Monate nach dem Entwurf.

 

Die He 70 entstand aus einer Forderung der Lufthansa und Swissair nach einem schnelleren Flugzeug für den Einsatz auf Kurzstrecken als die US-amerikanische Lockheed Vega. Die Maschine stellte in vielerlei Hinsicht einen Meilenstein in der Luftfahrtgeschichte dar, denn ihre bestechende aerodynamische Linie war der Zeit weit voraus. Zudem war sie das erste europäische Flugzeug bzw. das erste Verkehrsflugzeug der Welt mit einziehbarem Fahrwerk. Die He 70 stellte insgesamt acht Rekorde auf und war zeitweise die schnellste Verkehrsmaschine der Welt, was ihr den Beinamen "Blitz" einbrachte.

Das Flugzeug konnte bis zu fünf Passagiere befördern und hatte lediglich einen Piloten als Besatzung, wobei sich ein Passagierplatz direkt hinter dem Pilotensitz befand. Die restlichen vier Passagierplätze wurden zu zwei Doppelsitzen aufgeteilt, die einander gegenüberlagen (vergleichbar mit einem Zugabteil).

 

Mit Hilfe dieses Maschinentyps richtete die Lufthansa den Flug-Blitzdienst ein, der Berlin mit den Städten Frankfurt am Main, Hamburg und Köln verband, sowie die Route Köln/Hamburg. Im europäischen Flugdienst wurde die He 70 von 1933 bis 1937 eingesetzt. Die noch existierenden Flugzeuge wurden Ende 1937/Anfang 1938 an die Luftwaffe abgegeben. Im außereuropäischen Flugdienst nach Südamerika wurde die He 70 auf der Teilstrecke Stuttgart-Sevilla von 1933 bis 1936 geflogen. Die Lufthansa erhielt 1933 und 1934 die ersten beiden Prototypen sowie 1934 drei He 70 D und 1935 zehn He 70 G.

 

Einige Exemplare wurden auch exportiert (Ungarn: 18 Maschinen 1937/38, Spanien: sechs Flugzeuge 1937, Großbritannien: ein Flugzeug 1936, Japan: ein Flugzeug 1935). Eine Maschine wurde von der englischen Firma Rolls-Royce gekauft und intensiv studiert. 1938 konnte mit der He 70 unter Verwendung des Rolls-Royce Peregrine -I-Triebwerkes eine Spitzengeschwindigkeit von 481 km/h erreicht werden. Sie lieferte Ergebnisse, die in den Entwurf der Supermarine Spitfire einflossen (unter anderem die Tragflächen- und Heckflossenform). Die Maschine war auch Vorbild für die Entwicklung der zweimotorigen Heinkel He 111, anfangs in Anlehnung an die He 70 Doppelblitz genannt. In die Heinkel He 112 flossen ebenfalls Ergebnisse aus der Entwicklung der He 70 mit ein.

 

Neben der zivilen Ausführung wurden auch militärische Versionen entwickelt. Bei der deutschen Luftwaffe war die He 70 als Behelfs-Aufklärer, später als Reise-, Luftdienst- und Verbindungsflugzeug bis Ende des Zweiten Weltkrieges im Einsatz. 28 Maschinen wurden mit der Legion Condor in den spanischen Bürgerkrieg entsandt, wo sie in Anspielung auf ihre Geschwindigkeit Rayo (Blitz) genannt wurden. In Spanien flogen sie ebenfalls als schneller Aufklärer.

 

Ursprünglich war die He 70 als Behelfskampfflugzeug (44 Exemplare), Behelfsaufklärer (196 Exemplare) und Reiseflugzeug (33 Exemplare) vorgesehen. Allerdings wurden die Versionen F-1 und G-2 in die Version F-2 umgebaut. Insgesamt erhielt die Luftwaffe 296 He 70 F-2, die von Januar 1935 bis Juli 1937 in Serie gebaut wurden. Andere militärische Versionen als die F-2 wurden nicht geliefert. General Wever stürzte am 3. Juni 1936 mit der He 70 F-2 W.-Nr. 907 ab.

 

Die He 70 K war ein Lizenzbau für die Ungarische Luftwaffe. Ein bewaffneter Aufklärer mit dem in Lizenz hergestellten Sternmotor Gnôme et Rhone Mistral 14K. Diese Version hatte mit 670KW eine höhere Leistung.

 

Besatzung
1 Pilot + 5 Flugschüler

 

Abmessungen
Spannweite: 14,80 m
Länge: 12,00 m
Höhe: 3,10 m

 

Gewichte
Leergewicht: 2.530 kg
max. Startgewicht: 3.460 kg

 

 

Leistungen
max. Geschwindigkeit: 360 km/h
Dienstgipfelhöhe: 5.500 m

 

Triebwerk
Type: BMW VI
Leistung: 750 PS

 

Bewaffnung
keine

 

Sonderausrüstung
keine
Anmerkung
 

 

Kennzeichen

Werknummer

Einheit

Anmerkung

PF+PA

 

Flugzeugführerschule A/B 112

Im Einsatz im Jahr 1940