GIGALINER

 

Einzelne Länder der EU wollen den Gigaliner (wird auch als Megaliner, 60 Tonner, usw. bezeichnet) in der EU einführen. Fahrzeuglängen bis 25 Meter und ein Gesamtgewicht bis 60 Tonnen sind das Markenzeichen dieser Transporter.

 

Man fürchtet Straßenschäden und Behinderungen. Stimmt zum Teil, was Straßen-schäden betrifft. Auch ein zusätzliches Gefahrenpotential ist vorhanden.

 

Straßenschäden entstehen bei zu hoher Achslast!

Das Gesamtgewicht spielt dabei kaum eine Rolle, aber bei weniger Achsen und keinen Zwillingsrädern steigt die Achslast enorm an. Die Belastung der Straße durch die Achslast steigt in der 4. Potenz mit dem Gewicht. Das heißt, eine Achslast von 10t ist bereits 2,44 mal schädlicher als eine 8t Achse.

Anhänger oder Auflieger mit Einzelradbereifung haben eine wesentlich höhere Achslast und sind somit verantwortlich für Straßenschäden.

Auch zwei kleinere Zwillingsreifen sind einem größeren Einzelreifen vorzuziehen (Einzelreifen belasten die Straße rund um 36% mehr).

 

Foto: http://gueter-auf-die-schiene.de

Hier sieht man den Unterschied zwischen den Bereifungsvarianten

 

 

Auf der linken Seite ist zu sehen, dass durch Erhöhung der Achszahl und Verwendung von Zwillingsreifen die Auflagefläche wesentlich größer ist als auf der rechten Seite. Logischerweise ist auch die Achslast pro Reifen wesentlich geringer.

 

Behinderungen durch die Gesamtlänge und Winterfahrbetrieb

In USA, Kanada, Australien, Neuseeland, und anderen Ländern außerhalb der EU dürfen solche Fahrzeuge nur auf bestimmten Strecken fahren, keineswegs überall, schon gar nicht im Ortsgebiet. Be- und Entladung/Terminal erfolgt am Stadtrand nähe Autobahn.

Für den Winterbetrieb ist eine angetriebene Achse eindeutig zu wenig. Zwei Achsen mit Zwillingsreifen und eine Achse (Vorderachse) mit Einzel-bereifung als Antriebsachsen sind das Minimum.

 

Zusätzliches Gefahrenpotential ist vorhanden

Die Gesamtlänge wird beim Überholen für manche Autofahrer zum Alptraum. Ein sicheres Überholen ist nur auf Autobahnen möglich.

Der Fahrer hat auf Grund der Fahrzeuglänge kaum einen 100% igen Überblick über sein Fahrzeug zu jeder Zeit im verbauten Gebiet. Personen und Fahrzeuge brauchen auf eine "Kommunikation" mit dem Fahrer durch gesehen werden nicht hoffen.

Auch der Bremsweg ist bei rutschiger Straße und 60 Tonnen Gesamtgewicht beachtlich. Sollte der LKW-Zug einmal ins Schlingern geraten, so wird es sehr schwer sein, diese gefährliche Situation zum entschärfen.

 

Die EU wird sich die Physik der Achslast zu Herzen nehmen müssen. Eine festgelegte max. Achslast muss die EU mit Abstimmung der betroffenen Länder per Gesetz/Verordnung festlegen. Die betroffenen Länder müssen dann eine Transitroute vorschlagen, die der festgelegten Achslast stand- hält. Auch die Strecke zwischen Autobahn und Ladeterminal muss geklärt werden. Am sinnvollsten ist es, diese Terminals an Autobahnen zu errichten, ähnlich wie Rasthäuser. Dass das ganze nicht über Nacht geschehen kann, ist auch klar. Straßenzustand, Unterführungen, Tunnels, Kurvenradien, Park- Rast- und Pannenplätze, Steigungen und Gefälle, Fahrbahnbreite und auch Hindernishöhe sind zu beachten. Auch der Abschleppdienst für solche Tonnagen ist zu regeln.

 

Weiterführende Infos: http://www.brinkrolf.com/lkw/index.htm
  http://gueter-auf-die-schiene.de/info/wer-befuerwortet-monstertrucks