Billard spielen im Flugzeug
Beim Standardmodell des A380 haben insgesamt 555 Passagiere in der Ersten,
Business- und Economy-Class Platz. In eine vergleichbare 747 passen 416
Passagiere. Die Anzahl der Sitze kann beim Airbus auf bis zu 853, bei der Boeing
auf bis zu 568 ausgeweitet werden.
Auf Wunsch der Fluggesellschaften kann der A380 im Unterdeck mit
Cocktail-Bars, Billardräumen, Duschen und einer Bibliothek ausgestattet werden.
Der A380 verfügt über 16 Türen und Notrutschen. Die Rutschen des oberen Decks
befinden sich in acht Meter Höhe.
Kaum in Europa zu sehen
Mit einer Spannweite von 79,8 Metern, eine
Höhe von 24 Meter, 118 Tonnen schwer und Platz für bis zu 853 Passagiere, ist der A380 für die meisten Flughäfen
zu groß. Weltweit bereiten sich mit Millionenkosten 60 Flughäfen auf den A380
vor, darunter nur eine Hand voll in Europa. Bisher haben 14 Kunden insgesamt 149
Stück des A380 bestellt.
Kunden erwarten Ersparnis
Die in Dubai ansässige Fluglinie Emirates ist mit 45 Bestellungen der größte
Kunde. Die Deutsche Lufthansa hat 15 der Super-Jumbos geordert. Die Kunden
erwarten mindestens 15 Prozent Kostenvorteile pro Sitz gegenüber der 747.
Hauptrouten für den A380 mit einer Reichweite von 15.000 Kilometern werden
Langstrecken zwischen Asien, dem Nahen Osten, Europa und den USA sein. Auch
Australien-Flüge gelten als wichtiger Markt. Der Linienflugbetrieb soll 2006
anlaufen.
Nur zwei Vergleichsbeispiele
Von der Größe her ist der A380 fast das größte jemals gebaute Flugzeug. Das
Flugboot "Spruce Goose" des legendären Konstrukteurs, Millionärs und
Exzentrikers Howard Hughes hatte eine etwas größere Spannweite, ist aber nur ein
einziges Mal 1947 geflogen.
Größer als der A380 ist lediglich das sechsstrahlige Transportflugzeug
Antonow An-225 Mriya, von dem jedoch nur zwei Stück gebaut wurden. Die An-225
ist elf Meter länger und acht Meter breiter als der A380, aber nicht so hoch.
Logistik
Aus
ganz Europa gelangen die Einzelteile des neuen Airbus A380 in die
südwestfranzösische Montagehalle Toulouse-Blagnac. Vor allem der
Transport der Großteile stellt dabei eine logistische Herausforderung
dar. Aus allen Himmelsrichtungen werden sie geliefert. Der riesige Rumpf des A380 wird in der französischen Hafenstadt St.
Nazaire zusammengebaut, seine Einzelteile stammen aus Werken in Hamburg,
Neapel, Cadiz und Nantes. Die Leitwerke kommen aus Spanien, die
Tragflächen aus Großbritannien.
Heimische Firmen beteiligt
In Großbritannien sitzt mit dem Zulieferer Rolls-Royce auch einer der
beiden Motorenhersteller; alternativ kann der A380 mit Düsentriebwerken
des US-Riesen General Electric ausgestattet werden. Auch aus Österreich
kommen Einzelteile. Gerade als Passagier wird man die österreichischen Beiträge zu dem
Jet sehen können, etwa bei Teilen der Innenfenster und der Gepäckablage.
Doch auch an der Verkleidung der Landeklappenträger arbeiteten
österreichische Firmen mit. Aus Japan und der Türkei kommen Reifen und Bolzen, der Löwenanteil
der A380-Aufträge wird jedoch von den vier Airbus-Partnerstaaten
Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Spanien abgewickelt. Auch
die Auslieferung ist auf Frankreich und Deutschland aufgeteilt.
Die Endmontage des A380 erfolgt in Toulouse, wo die Maschinen ab 2006
an Kunden aus Übersee übergeben werden sollen. Europäische Kunden sollen
ihre Jets in Hamburg abholen, wo die Flugzeuge auch ihre
Innenausstattung und die vom Kunden gewünschte Lackierung bekommen.
Airbus zu groß für Airbus
Schon bisher waren Airbusse gesamteuropäisches Stückwerk. Die Teile
wurden mit den firmeneigenen Großfrachtflugzeugen A300-600 ST "Beluga"
zu den verschiedenen Werken transportiert. Der neue Airbus ist jedoch
auch für jeden Airbus zu groß. Die enormen Abmessungen des A380 machen einen Mix aus See-, Fluss-,
Luft- und Landtransporten erforderlich. So wurde in Südwestfrankreich
eigens eine fast 300 Kilometer lange Straße von der Region Bordeaux nach
Toulouse für die fälligen Schwertransporte ausgebaut.
"Flaggschiff für das 21. Jahrhundert"
Charterversionen mit nur einer Klasse könnten etwa 800 Menschen
befördern. Wird der A380 wie die 747 etwa für den japanischen
Inlandsflugverkehr mit besonders engen Stuhlreihen versehen, kann er
sogar fast tausend Passagiere aufnehmen. Auch zwei reine Frachtversionen des A380 werden angeboten und haben
ausgerechnet in den US-Paketdiensten General Express und UPS Abnehmer
gefunden. Der A380 ist mit fast 80 Meter Spannweite knapp zehn Meter
breiter als ein Jumbo und mit 73 Metern fast neun Meter länger.
Kasinos, Fitness und Konferenzen
Mit seinen drei Stockwerken bringt es der A380 auf 24 Meter Höhe. Die
Durchschnittsreichweite mit einer Tankfüllung gibt Airbus mit 15.000
Kilometern an. Wie bei Kreuzfahrtschiffen ist Platz für Spielkasinos,
Fitnessräume und Konferenzräume.
Dank neuer Triebwerkstechnik und teils neu entwickelter Baustoffe
soll der neue Jet nur drei Liter Kerosin pro Passagier auf hundert
Kilometer verbrauchen. Zum Einsatz des neuen Jets müssen Pisten
verstärkt und Empfangsbereiche auf Flughäfen umgebaut werden.
Ab 199 Mio. Euro zu haben
Der Listenpreis liegt bei 263 bis 286 Mio. Dollar (199 bis 216 Mio.
Euro). Airbus schätzt den Bedarf von Airlines und Frachtdiensten bis zum
Jahr 2023 auf insgesamt bis zu 1.650 Riesenflugzeuge, darunter 1.250
Passagiermaschinen.
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